Bewegung ab 50 Jahren: Sport senkt das Demenzrisiko

Von wegen „Das lohnt doch nicht mehr“ – Sport in der Lebensmitte kann vor Demenz schützen

„Hätte ich bloß früher mit dem Sport angefangen. Jetzt kann ich mich leider nicht mehr dazu aufraffen. Das lohnt doch nicht mehr.“ Wenn der innere Schweinehund Ihnen solche Sätze einflüstert, sollten Sie gleich kontern: „Aus, Schluss, ab ins Körbchen.“ Denn neueste Studien konnten das Gegenteil beweisen. Vor allem in der zweiten Lebenshälfte ist Bewegung die beste Medizin nicht nur gegen zahlreiche Zivilisationskrankheiten, sondern auch gegen Demenz. Bei letzterer spielt es vor allem eine Rolle, dass sportliche Aktivitäten nicht nur körperlich fit halten, sondern den Stressabbau fördern und damit den Kopf frei machen. So zumindest erklären sich Wissenschaftler den Zusammenhang zwischen Bewegung und Alzheimer.

Lebensweise bestimmt das Demenzrisiko

Bei einem internationalen Kongress der Alzheimer’s Association in Chicago zeigte eine Auswertung von mehreren großangelegten weltweiten Studien, dass die Lebensweise eine entscheidende Rolle beim Erkrankungsrisiko spielt. Es kam unter anderem heraus, dass Menschen, die im mittleren Lebensalter um die 50 Jahre keinen Sport treiben, die tückische Krankheit später eher bekommen als diejenigen, die sich regelmäßig bewegen. Sportliche Studienteilnehmer erkrankten um 20 Prozent seltener. Dabei ist es nicht in erster Linie der Sport an sich, der den Kopf fit hält, sondern möglicherweise die Tatsache, dass Bewegung dazu beiträgt, ungesunden Stress abzubauen. Wer hingegen dauerhaftem Stress ausgesetzt ist und kein Ventil dafür findet, trägt ein größeres Risiko.

Finanzielle Sorgen mit späten Folgen

Das lässt sich auch auf andere Bereiche übertragen. Die Forscher fanden heraus, dass nicht nur ein Leben ohne Sport, sondern auch Ängste und Depressionen Demenz fördern. Probanden, die bereits in den siebziger Jahren von psychischen Problemen berichteten, erkrankten später häufiger (25 Prozent) an Demenz – vor allem, wenn es um finanzielle und berufliche Sorgen ging. Doch auch die Ängstlichen können mit Sport erfolgreich vorbeugen. Kommen sie regelmäßiges durch Bewegung ins Schwitzen, können sie ihr Risiko auf das Niveau von Sportlern ohne psychische Probleme senken, ergaben die Studien.

Foto: Albert

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