Ob als Fratze, Laterne oder Superfood – im Herbst haben bunte Kürbisse ihre große Zeit
So klein wie ein Apfel, so lang wie eine Gurke oder riesig wie ein dickes Sitzkissen – Kürbisse können ein paar Gramm oder auch hundert Kilo wiegen und kommen kunterbunt in verschiedenen Formen daher. Weltweit gibt es mehr als 800 Sorten von winzig bis riesig. Im Herbst kommen sie groß raus. Zu Halloween haben die Kugeln Hochsaison. Man kann gruselige Fratzen daraus schneiden, ein Licht reinstellen und schon leuchtet die selbstgemachte Laterne schön schaurig.
In der Küche vielseitig einsetzbar
Ende August kommen die Kürbisse in die Supermärkte oder leuchten auf dem Wochenmarkt, haben dann bis in den späten Herbst Saison und halten im Lager auch über Silvester hinaus. In der Küche sind die Gartenriesen vielseitig einsetzbar. Ob als Gemüsebeilage zu Fleischgerichten, in Eintöpfen, Currys, Aufläufen, Gratins, Suppen oder als Püree – erlaubt ist, was schmeckt. Auch für Kuchen, Marmelade sind die aromatischen Früchte geeignet.
Kürbis erst garen, dann zerlegen
Alles super, wenn nur das lästige Schneiden nicht wäre. Einen Kürbis zu zerlegen, wird häufig zur Schweinerei. Mit etwas Pech und schlechtem Messer fliegen Teile der Hartschalen-Früchte durch die Küche. Wer kein Elektromesser oder ein anderes scharfes Küchenwerkzeug hat, sollte sich mit einem Trick ans Werk machen: Garen Sie den Kürbis in etwas kochendem Wasser (ein paar Zentimeter hoch) in einem großen Topf mit Deckel fünf bis zehn Minuten, dann herausnehmen und abkühlen lassen. Ihr größter Topf ist zu klein dafür? Dann geht‘s auch im Backofen (etwa eine halbe Stunde bei 150 Grad). Danach ist das Schälen und Zerkleinern sehr viel leichter.
Kürbisse mögen es kühl und dunkel
Kürbisse sollten beim Kauf keine weichen Stellen oder Druckstellen haben, sind ansonsten bescheiden in ihren Ansprüchen. Sie lieben es kühl und dunkel. Blanchiert kann das Fruchtfleisch in der Tiefkühltruhe acht Monate lang genießbar bleiben. Beim Kauf sollte man möglichst kleine Sorten nehmen, denn die schmecken intensiver und haben weniger Fasern als große Exemplare. Um herauszufinden, ob ein Kürbis reif ist, klopfen Sie einfach drauf. Wenn es hohl klingt, ist alles in Ordnung. Auch ein holziger Stiel weist auf den perfekte Reifegrad hin. Ist er einmal angeschnitten, gehört der Kürbis in den Kühlschrank.
Hokkaido, Butternut und Muskatkürbis
Zu den beliebtesten Kürbis-Arten für die Küche zählen bei uns Hokkaido, Butternut und Muskatkürbis. Der Hokkaido gilt dank seines feinen nussigen Aromas als Allrounder unter den Kürbissen. Praktischerweise kann man die Schale mitessen. Er ist nicht zu groß, handlich und schnell fertig. Den Butternut erkennt man an seiner Birnenform. Der Name deutet auf sein leicht buttriges Aroma hin. Er hat viel Fruchtfleisch und wenig Kerne. Die dünne Schale sollte entfernt werden. Das gilt auch für den großen Muskatkürbis, der mit seinen kunstvoll gerippten Schalen ein echter Hingucker ist. Er schmeckt leicht säuerlich mit feiner Muskatnote.
Als Superfood gesund, als Deko gefährlich
Botanisch gesehen sind Kürbisse übrigens kein Gemüse, sondern Beerenfrüchte. Unter Gesundheitsaspekten können sie sich sehen lassen: Die orangefarbenen Kugeln wirken gegen zahlreiche Zivilisationskrankheiten, fördern die Verdauung, unterstützen den Abtransport von Giftstoffen und haben heilende Wirkung bei Beschwerden wie Rheuma, Gicht, erhöhten Blutfettwerten, Nierenschwäche und Herzproblemen. Einige Sorten enthalten mehr Karotin als Möhren, was die Sehkraft stärkt. Außerdem stecken wertvolle Mineralien wie Kalium und Eisen drin. Das gilt allerdings nur für essbare Kürbisse. Reine Zierkürbisse sind giftig und wirklich nur als Deko gedacht.
Fotos: Albert
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