Viel Obst und Gemüse in bunten Farben mit Olivenöl: Setzen Sie auf mediterrane Kost
Wussten Sie, dass gesundes Essen verschiedene Augenerkrankungen positiv beeinflussen und eventuell sogar verlangsamen kann? Das gilt für die altersabhängige Makuladegeneration (AMD), für krankhafte Veränderungen der Netzhaut durch Diabetes (diabetischen Retinopathie), den Grünen Star oder das trockene Auge. Darauf weist Professor Dr. med. Andreea Gamulescu von der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) hin. Die Leitende Oberärztin der Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde am Universitätsklinikum Regensburg erklärt, worauf es in der Küche ankommt.
Reduzieren Sie rotes Fleisch und Milchprodukte
Für die Augengesundheit empfiehlt sie eine ausgewogene, mediterrane Ernährung. Auf dem Teller sollte eine möglichst bunte Farbpalette an rotem, gelbem und grünem Gemüse und Obst dominieren. „Auch fettreicher Fisch, Olivenöl sowie Verzicht auf übermäßig viel rotes Fleisch und Milchprodukte sind zu empfehlen.“ So werde eine gute Basis für ausreichend Nährstoffe geschaffen. „Man kann damit Augenerkrankungen zwar weder komplett verhindern noch heilen“, betont Andreea Gamulescu. „Aber das Fortschreiten von chronischen Erkrankungen lässt sich verlangsamen.“
Kleine Gruppe profitiert von Nahrungsergänzung
„Daten aus mehreren großen bevölkerungsbasierten Erhebungen konnten einen Zusammenhang zwischen den Ernährungsgewohnheiten und der Häufigkeit und Schwere verschiedener Augenkrankheiten aufzeigen“, erläutert die Expertin. Welche einzelnen Komponenten in der Ernährung wie auf die Augen wirken, sei jedoch in Studien schwierig nachzuweisen. Eine fundierte Studie ist die „Age-Related Eye Disease Study“ (kurz: AREDS). Sie konnte zeigen, dass die Einnahme von bestimmten Nahrungsergänzungsmitteln bei einer kleinen Untergruppe von Patienten mit AMD das Risiko des Fortschreitens der Erkrankung reduzierte.
Nährstoffe unterstützen Reparaturvorgänge
Sicher ist, dass die Nährstoffe auf die Sehfunktionen wirken. So bilden die Karotinoide Lutein und Zeaxanthin das Makulapigment, das zum Lichtschutz der Zellen und zum Sehen im Dunkeln wichtig ist. „Wir müssen Karotinoide mit Obst und grünblättrigem Gemüse aufnehmen, da unser Körper sie nicht selbst herstellen kann“, betont die Augenärztin. Weitere wichtige Augen-Nährstoffe sind die Vitamine A, C und E, die Vitamine B und Folsäure, Omega-3-Fettsäuren und Mineralstoffe. Dazu gehört insbesondere Zink, aber auch Mikronährstoffe wie Selen, Curcumin und Resveratrol. „Sie übernehmen zellschützende Funktionen, sind wichtig für den Sehzyklus und unterstützen Reparatur- oder Regenerationsvorgänge am Auge.“
Rauchen und Bewegungsmangel fördern AMD
Bewegung und Rauchen beeinflussen ebenfalls die Augengesundheit. „Wir wissen, dass Personen, die nicht rauchten, sich gesund ernährten und zusätzlich körperlich aktiv waren, ein deutlich vermindertes Risiko für die Entstehung einer AMD hatten“, sagt Andreea Gamulescu. Allerdings spielen auch andere, nicht veränderbare Faktoren wie zum Beispiel das Alter und die genetische Veranlagung eine wichtige Rolle. Dennoch gilt: „Wer ausgewogen isst, aufs Rauchen verzichtet und sich moderat bewegt, tut seiner Augengesundheit bereits viel Gutes.“
Foto: Alexander Grey auf Pixabay
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