Den Kühlschrank einräumen: So geht es richtig

Kuchen oben, Kohlrabi unten – kleiner Leitfaden für ein sinnvolles System im Kühlschrank

Einfach den Joghurtbecher dort abstellen, wo gerade ein Plätzchen frei ist? Im Kühlschrank ist das keine gute Idee. Denn was man auf den ersten Blick nicht sieht: Die Kältekammer in der Küche hat verschiedene Klimazonen. Die ergeben sich von allein, weil warme Luft nach oben steigt. Das heißt: Je mehr Kälte etwas braucht, desto weiter unten muss es liegen. Das ist insofern sinnvoll, weil Lebensmittel mit dem richtigen Einräumsystem länger halten. Sie mögen so gesehen prinzipiell keine Unordnung. Falsch abgelegt, verlieren frische Nahrungsmittel schneller ihren Wert, trocknen aus, werden hart, schrumpelig oder schimmeln. Die Mühe, alles richtig zu sortieren, lohnt gleich mehrfach. Denn korrektes Lagern ist nicht nur für Obst, Gemüse, Wurst, Käse und Co. ein Segen. Es hilft auch beim Überblick-Behalten, Energiesparen und Platzschaffen.

Ein System mit fünf Klimazonen

Die meisten Kühlschränke haben fünf verschiedene Bereiche: Die Tür, ein oberes, ein mittleres, ein unteres und zwei Gemüsefächer auf einer Ebene. Manchmal findet sich darunter noch eine extra kalte Schublade für besonders empfindliche Lebensmittel.

Die Kühlschranktür: Platz für Getränke

Ihre Form gibt es bereits vor: Ins unterste Stockwerk gehören Getränkeflaschen – für alles außer Milch, für die es hier etwas zu warm ist. Für Eier stellen manchen Hersteller in der Tür die passenden Plastikförmchen bereit. Daneben findet meist die Butter ihren Platz. Saucen (Ketchup, Senf, fertiges Salatdressing) und Suppenwürfel gehören ebenfalls in die Tür.

Das obere Fach eignet sich für Fertiges

Ganz oben herrscht die höchste Temperatur. Hier ist der besten Platz für fertig Gegartes und Zubereitetes – zum Beispiel für Kuchen oder geöffnete Marmeladen. Auch originalverpackter Käse kann ganz oben liegen.

Milchprodukte in die mittlere Zone

In der Mitte liegt die Zone für angebrochene Milchprodukte: Geöffneter Käse, Sahne, Quark oder Joghurt finden hier Platz. Auch Milch gehört in dieses Fach und nicht in die Tür.

Unten liegt leicht Verderbliches

Im kältesten Bereich sind empfindliche Lebensmittel am besten aufgehoben – auch wenn sie noch original verpackt sind. Dazu gehören in erster Linie Fleisch, Fisch, Wurst, Geräuchertes und Schinken.

Gemüsefach auch für Salat

Auch hier verrät der Name, was rein soll. In die Gemüsefächer passt neben kälteunempfindlichem Obst und Gemüse auch Salat (am besten in ein feuchtes Tuch gewickelt). Achtung: Wässrige Gemüsesorten wie Tomaten lagern besser bei Zimmertemperatur. Neue Kühlschränke haben unter den Schubladen für Gemüse noch sogenannte Null-Grad-Fächer, in denen die Luftfeuchtigkeit besonders hoch ist. Das hält Obst und Gemüse länger knackig und frisch.

Und was ist mit Brot oder Kartoffeln?

Dann gibt es noch ein paar Dinge, die immer wieder falsch gemacht werden, beziehungsweise Unsicherheit auslösen. Dazu gehören:

Brot – Es gehört nicht in den Kühlschrank, denn dort wird es zu trocken. Schimmelpilze entstehen leichter. Am besten hält sich Brot im Brotkasten.

Konserven – Verschlossen halten sie auch bei Zimmertemperatur, geöffnet dürfen sie nicht in den Kühlschrank. Reste sollten Sie besser umfüllen, denn beim Öffnen können Weichmacher aus der Schutzbeschichtung in die Lebensmittel gelangen. Bei saurem Inhalt kann sich Zinn, das in der Dose steckt, am Essen ablagern.

Früchte aus dem Süden – Hier gilt eine grobe Faustegel: Was unter südlicher Sonne wächst, braucht keine Kälte. Also Bananen, Kiwis, Mangos, Pfirsiche oder Zitrusfrüchte besser bei Zimmertemperatur aufbewahren. Allerdings gibt es Ausnahmen: Heimische Aprikosen, Pflaumen oder Pfirsiche haben es auch lieber etwas wärmer. Frische Feigen hingegen halten – nebeneinander gelegt – am besten gekühlt.

Wasserhaltiges Gemüse – Auberginen, Tomaten, Gurken oder Zucchini enthalten viel Wasser. Kälte macht diese Gemüsearten schneller schrumpelig. Deshalb gehören sie nicht in den Kühlschrank.

Kartoffeln – Sie schrumpeln in der Küche schnell vor sich hin oder keimen aus. Sie mögen es nicht zu hell, nicht zu warm, nicht zu feucht, gehören aber auch nicht in den Kühlschrank. Denn dort wandelt sich die Stärke vorzeitig in Zucker um, was zu einen unangenehmen Geschmack führt. Am besten lagern Sie Kartoffeln im kühlen Keller. Wenn Sie keinen haben, ist eine mit Zeitungspapier ausgelegte Holzkiste an einem trockenen und dunklen Ort am besten geeignet.

Zwiebeln und Knoblauch – Beides braucht vor allem Luft. Fehlt Zwiebeln und Knoblauch der Sauerstoff (was im Kühlschrank der Fall wäre), werden sie muffig, weich und schimmeln schneller. Im Kühlschrank würden sie ihren typischen Geschmack verlieren. Also am besten ein luftiges, dunkles und trockenes Plätzchen suchen.

Foto: Albert

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