Der Trick mit dem Drahtschwamm: Bei Schichten aus Fett und Staub hilft Kraft, Draht und Geduld
Hoch oben in der Küche fristen die Oberflächen der Schränke meist ein unbeachtetes Dasein. Manchmal werden sie nur wenige Wochen lang vernachlässigt, manchmal ein paar Monate – und manchmal vergehen auch Jahre, bis mal wieder jemand vorbeischaut. Wer ahnt schon, dass sich in Regionen, in denen das ganz normale Küchenleben nicht stattfindet („wir haben da oben nie was gemacht!“), von alleine fiese Fettschichten bilden? Das passiert immer dann, wenn man unten kocht und brät. Der Kochdunst, gepaart mit Fett und reichlich Staub, legt sich in Form einer dicken klebrigen Schicht auf die Hochschränke. Je länger er dafür Zeit hat, desto hartnäckiger wird‘s.
Wenn die Fettschicht fünf Jahre lang wächst
Während erfahrene Hausmänner und Hausfrauen schon Zeitungspapier zum Fettabfangen auf den Schränken auslegen, nachdem sie gerade eingezogen sind, müssen Putz-Greenhorns sich noch die Hörner abstoßen. In diesem Fall (Bild) fehlte einfach eine Leiter in der Wohnung. Drei Mietparteien übergaben sich bei Ein- und Auszügen die Schlüssel, fassten oder guckten aber nie nach oben. Die dunkle Schicht ist nicht etwa ein Teil des Schrankes aus unlackiertem Holz, wie es aussieht, sondern eine klebrige Peke aus Fett und Dreck, die fünf Jahre lang wuchs. Der Schrank ist eigentlich oben weiß.
Drahtschwamm, Stahlwolle oder Edelstahlspirale
Was tun? Es gibt zwar reichlich Mutti-Tipps (von Backpulver über Rasierschaum bis zum ganz normalen Spülilappen), doch die halfen hier gar nichts. Als einzig brauchbarer Tipp erwies sich ein Drahtschwamm, auch unter Namen wie Draht-Topfreiniger, Edelstahlspirale oder Stahlwolle bekannt. Also ran damit (bei guten Schränken darauf achten, dass die Schwämme nicht kratzend sind, damit die Oberfläche heil bleibt). So geht‘s:
Schritt 1: Wasser und Spüli drauf
Auf die Fläche eine Mischung aus Wasser und Spülmittel schütten. So viel, dass die Schicht einweichen kann, aber so wenig, dass es nicht durchtropft oder überläuft. Dann ein paar Minuten einwirken lassen.
Schritt 2: Reiben, reiben, reiben
Mit dem Drahtschwamm so lange, so fest, so geduldig und so hartnäckig darauf herumreiben, bis die Klebeschicht sich vom Schrank löst.
Schritt 3: Mit Handschuhen wischen
Mit einem Lappen alles wegwischen. Weil sowohl der Lappen als auch der Draht und die Putzhand ziemlich unangenehm verkleben, am besten Gummihandschuhe tragen.
Schritt 4: Mit Zeitungspapier in die Zukunft
Am Ende trocken wischen, sich über den Anblick freuen (alles wieder weiß!) und für die Zukunft Zeitungspapier drüber legen, das man ein- oder zweimal im Jahr austauscht. Oder halbwegs regelmäßig putzen, damit es gar nicht erst so weit kommt.
Fotos: Albert
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