Vorsicht vor Sonnenbrand bei Kälte: Schnee und Wolken verstärken die Wirkung der Strahlen
Endlich Schnee! Ella (5) ist kaum noch zu halten. Sie will so schnell wie möglich raus auf die Mini-Piste im Park. Jetzt heißt es für sie: Schneeanzug an – und los! Doch Ellas Mutter hält ihre Tochter auf: „Du musst dein Gesicht noch eincremen.“ „Mach ich später“, verspricht Ella. Doch weil „später“ bei Kindern in der Regel „nie“ ist, verlässt ihre Mutter sich nicht darauf. Trotz Protesten gibt’s eine Ladung Sonnenmilch mit dem höchsten Schutzfaktor ins Gesicht. Dann darf Ella los in den Schnee. „Übertreib mal nicht. Ist doch bewölkt, die paar Sonnenstrahlen, die da durch kommen, werden schon nicht schaden“, sagt Ellas Vater. Doch da täuscht er sich.
Sonnenbrand nach wenigen Minuten
Schnee und Sonne (auch wenn sie hinter Wolken ist) sind für Kinder höchst gefährlich. Die Kraft der Wintersonne wird oft unterschätzt. Um das Risiko langfristiger Hautschäden möglichst gering zu halten, braucht Kinderhaut besonderen Schutz. Anders als bei Erwachsenen bildet sie nämlich noch keine ausreichende Pigmentierung und keine sogenannte Lichtschwiele (Verdickung der Hornhaut durch Sonnenstrahlen), die bis zu einem gewissen Grad vor UV-Strahlen schützt. Ohne Creme oder Sonnenmilch können Kinder (und auch Erwachsene mit empfindlicher, blasser Haut) sich in den Bergen schon nach wenigen Minuten im Schnee einen gefährlichen Sonnenbrand holen – und weil es so kalt und windig ist, merken sie erst einmal nichts davon.
Ohne Sonnenschutz altert die Haut schneller
Vor allem im Gebirge ist es gefährlich. Mit jedem Höhenmeter steigt die UV-Belastung. Wenn der Schnee die Sonnenstrahlen reflektiert, wird diese Belastung noch einmal fast doppelt so stark. Das gilt auch bei leichter Bewölkung, die die UV-Strahlung bricht und ebenfalls verstärkt. Deshalb gilt die Faustregel: Je höher die Lage und je heller der Hauttyp desto höher der Lichtschutzfaktor. Auch Erwachsene sind bei Schnee und Wintersonne in den Bergen gefährdet. Sie verbrennen zwar nicht so schnell wie Kinder, sollten aber ebenfalls auf Sonnenschutz achten, denn UVA-Strahlen führen langfristig zu Schäden und lassen die Haut vorzeitig altern. Ob Kinder oder Erwachsene – wer in den Schnee will, sollte beim Verteilen der Sonnencreme nicht sparsam sein. Fürs Gesicht braucht man etwa einen gehäuften Teelöffel. Die sogenannten „Sonnenterrassen“, also Wangen, Nase, Ohren und Stirn, sind am meisten gefährdet.
Foto: Albert