Viele Kinder sind beim Tod von Hund oder Katze untröstlich – Eltern sollten liebevoll helfen
Für die Kleinen ist es oft unbegreiflich: Der Hund, der immer zur Familie gehörte, ist plötzlich nicht mehr da. Das geliebte Meerschweinchen liegt tot im Stall. Die Eltern sagen, dass die Katze zu krank war, um weiterzuleben. Der Tod eines Haustiers ist für Kinder meist die erste Erfahrung mit dem Sterben überhaupt. Für sie bricht eine Welt zusammen. Tränen fließen. Die Eltern sind hilflos. Wie sollen sie mit der Trauer ihres Kindes umgehen? Hier ein paar Tipps:
Die Trauer ums Tier ernst nehmen
„Ach, das war doch nur ein kleines Tier, sei nicht traurig.“ Selbst wenn Eltern das empfinden, sollten sie es den Kindern nicht so sagen. Nehmen Sie die Trauer statt dessen ernst. Erklären Sie, dass Sie das Tier auch vermissen. Lassen Sie dem Kind seine Tränen. Wer weinen kann, ist auch zu tiefen emotionalen Beziehungen fähig. Wer um jemanden trauert, zeigt, dass er ein guter Freund ist – das kann man auch Kindern prima erklären.
Manchmal verändern Kinder sich
Durch die Erfahrung mit dem Tod eines geliebten Tieres verändern Kinder sich manchmal: Einige werden still und ziehen sich zurück; andere reagieren aggressiv und suchen nach einem Schuldigen oder verfallen wieder in Angewohnheiten, die sie eigentlich abgelegt hatten. Sie lutschten wieder am Daumen, machen ins Bett, haben Angst im Dunkeln oder wollen nicht allein sein. Auch da hilft Verständnis und Geduld mehr als Druck. Je sicherer das Kind sich fühlt, desto eher wird es sich erholen.
Nicht sofort Ersatz anschaffen
Aus Mitleid und in der Hoffnung, dass das Kind sein altes Tier schneller vergisst, neigen Eltern dazu, sofort ein Neues anzuschaffen. Das ist verständlich, aber nicht eilig. Man darf sich ruhig Zeit damit lassen. Das Kind braucht erst einmal Ruhe und Gelegenheit, um Abschied von seinem alten Freund zu nehmen und die Trauer zu verarbeiten. Erst danach ist es sinnvoll, zusammen mit dem Kind über ein neues Tier nachzudenken.
Bitte bei der Wahrheit bleiben
Damit das Kind keine Schuldgefühle entwickelt, sollten Eltern versuchen, so nah wie möglich bei der Wahrheit zu bleiben. Wenn sie einfach sagen „Dein Hund ist jetzt im Himmel“ oder „auf eine große Reise gegangen“, weiß das Kind nicht, ob der Vierbeiner vielleicht weg wollte, ob er das Kind im Stich gelassen hat – oder ob es selbst vielleicht sogar etwas falsch gemacht hat. Möglicherweise wartet es auch auf die Rückkehr des Tieres und wird bitter enttäuscht, wenn der geliebte Hund nie kommt. Deshalb: Auch wenn es schwer fällt, ist es besser zu erklären, was „tot“ wirklich bedeutet. Machen Sie aus dem Verschwinden des Tieres ein Geheimnis, weckt das möglicherweise beim Kind ungeahnte Ängste.
Trauer-Rituale zulassen oder fördern
Rituale helfen, den Tod zu begreifen. Wenn Ihr Kind sich immer wieder Fotos vom geliebten Tier ansieht, wenn es ihm Briefe schreiben will oder sich grabähnliche Gedenkstätten baut, sollten Sie es gewähren lassen oder es sogar dabei unterstützen. Es hilft dem Kind, wenn es weiß, dass der Tod des Tieres den Eltern nicht gleichgültig ist. Denn dann fühlt es verstanden und geborgen.
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