Ein guter Vater sein

Ein guter Vater sein: Mehr Liebe und öfters lachen

Der Bestseller-Autor John M. Drescher sagt, worauf es in den Jahren mit den Kindern wirklich ankommt

Wenn ich noch mal anfangen könnte, würde ich als Vater heute vieles besser machen.“ Diese Erkenntnis des amerikanischen Bestseller-Autors John M. Drescher kam für seine eigenen fünf Kinder zu spät. Sie sind erwachsen. Doch der Senior will jungen Eltern helfen, im Blick zu behalten, worauf es in den Jahren mit den Kindern wirklich ankommt. „Ich muss meinen Kindern oft den Eindruck vermittelt haben, Vatersein sei ein andauerndes und schmerzhaftes Problem. Leider war ich meist viel zu ernst.“ Der Rückblick auf die Zeit seines Lebens, die John M. Drescher als Familienvater mit heranwachsenden Kindern verbrachte, fällt nicht gerade schmeichelhaft für ihn aus. Selbstkritisch bemerkt er: „Die Gedanken, auf denen meine Empfehlungen beruhen, sind so einfach, dass jeder sie anwenden kann. Ich wünschte heute, ich hätte das getan, als ich eine Familie gründete.“ John M. Dreschers zeitloses Buch „Wenn ich noch einmal anfangen könnte…“ soll dazu beitragen, die Beziehungen zwischen Eltern und Kindern zu verbessern. Hier seine wichtigsten Tipps an junge Eltern:

Die Liebe der Eltern zeigen

Ich würde meine Liebe zu meiner Frau vor meinen Kindern heute deutlicher zum Ausdruck bringen“, sagt John M. Drescher. Oft geht`s zu Hause hektisch zu. Die Liebe zwischen Mama und Papa scheint im Alltag erloschen zu sein. Dabei ist sie nach Ansicht des Experten das Beste, was Eltern für ihre Kinder tun können. „Wenn ein Kind spürt, dass seine Eltern sich lieben, gewinnt es innere Sicherheit und Hochachtung vor dem Leben. Es lernt, in seinen eigenen zukünftigen Beziehungen wahre Liebe zu erkennen.“

Gemeinsam Spaß haben

In vielen Familien ist die Fähigkeit, zusammen Spaß zu haben, zu lachen und zu spielen leider verloren gegangen. Eltern erscheint es albern, ihnen fehlt angeblich die Zeit dafür oder sie glauben, die Kinder mit Späßen zu verderben. Dabei ist es nach Ansicht des Schriftstellers Oscar Wilde (1854 bis 1900) die erst Pflicht Kindern gegenüber, sie glücklich zu machen („sonst tust du ihnen unrecht“). „Wenn wir zusammen gelacht haben, war das, als ob eine Tür aufschwang und den Weg frei machte für viele andere Dinge. Das hat unsere Liebe bereichert“, erinnert sich John M. Drescher.

Zeit zum geduldigen Zuhören

Was Kinder sagen, ist doch meist nur belangloses Geplapper, die Zeitung ist jetzt wichtiger, Mama und Papa sind hundemüde – was auch immer Eltern an Ausreden einfällt, wenn sie sich keine Zeit zum Zuhören nehmen, verspielen sie damit große Chancen. Denn: Solche Momente können die besten Gelegenheiten sein, Kindern Liebe zu beweisen und ihnen zu zeigen, dass man ihnen vertraut. „Ich würde heute die Zeitung weglegen, wenn meine Kinder mir etwas erzählen wollen. Ich würde versuchen, nicht ungeduldig zu sein, wenn sie mich unterbrechen“, hat John M. Drescher erkannt.

Ehrlich sein und Fehler zugeben

Unehrlichkeit heißt in der Eltern-Kind-Beziehung nicht, dass die Großen die Kleinen belügen oder betrügen. Unaufrichtigkeit, wie sie der Experte kritisiert, ist nur schwer wahrnehmbar, kann jedoch großen Schaden anrichten. Zum Beispiel wenn Eltern – oft unbewusst – vermitteln, dass sie selbst unfehlbar sind, immer gute Noten hatten und keine Angst kannten, schaffen sie ein Klima, in dem Kinder sich selbst auf Misserfolge programmieren. „Ein glückliches Kind kommt aus einer Familie, in der die Eltern sehr wohl Fehler machen, aber genug Liebe haben, sie ehrlich zuzugeben“, sagt der Experte.

Zusammen etwas machen

Viele Kinder sehen ihre Väter nur zum Abendessen, manche bekommen sie tagelang nicht zu Gesicht. Das erscheint John M. Drescher bitter. „Ich würde heute mit meiner Familie mehr unternehmen.“ Denn es sind die gemeinsamen Ausflüge, Picknicks im Park, Spiele oder Museumsbesuche, an die wir uns später erinnern. Wenn Mama, Papa und die Kinder etwas gemeinsam machen, ruft jedes Wort und jedes Tun das Glücksgefühl hervor: „Wir gehören zusammen.“ Wenn das fehlt, wird man einsam, fühlt sich fremd und lieblos behandelt.

Foto: pixabay.com

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