Zeitplan und Zahlungsablauf im Überblick: Von der Idee bis zur Schlüsselübergabe
Ein Haus oder eine Wohnung zu kaufen, ist und bleibt der Traum vieler Menschen. Schließlich gilt das Eigenheim als sichere Geldanlage und perfekte Altersvorsorge. Bevor man sich ins Abenteuer Eigentum stürzt, sollte man wissen, wie die Bezahlung abläuft und was wann auf einen zukommt. Hier die wichtigsten Schritte:
1. Kassensturz: Wie viel Haus ist drin?
Am Anfang steht ein ehrlicher Kassensturz und möglichst genaues Rechnen. Wie viel Geld haben wir zur Verfügung? Gibt es Gespartes, Geerbtes, Grundstücke, Aktien oder Fonds, rückkaufbare Lebensversicherungen oder Geldgeschenke? Wie schnell kann man darauf zugreifen? Was kommt regelmäßig rein und was geht raus? Am besten machen Sie eine Aufstellung über alle Einnahmen und Ausgaben. Da muss alles drin stehen – nur die Mietzahlungen dürfen Sie weglassen, denn die brauchen Sie ja künftig nicht mehr. Am Ende wissen Sie, wie viel Haus Sie sich leisten können und wie hoch der Kredit dafür sein muss.
2. Welche Regeln gelten beim Kredit?
Beim Thema Kredit gelten ein paar Faustregeln: Das Eigenkapital sollte mindestens so hoch sein wie die Kaufnebenkosten, also 15 bis 20 Prozent des Kaufpreises. Die Kreditrate (zusammengesetzt aus Zinsen und Tilgung) beträgt bestenfalls nicht mehr als 40 Prozent des Nettoeinkommen und ist auch noch zahlbar sein, wenn zum Beispiel Kinder kommen und ein Elternteil weniger arbeitet oder ein Paar sich trennt. Die anfängliche Tilgung liegt zwischen zwei und drei Prozent. Bis zum Rentenbeginn ist das Traumhaus idealerweise schuldenfrei. Das dient allerdings nur der Orientierung. Abweichungen sind erlaubt, wenn die finanziellen Verhältnisse es zulassen.
3. Markt beobachten und besichtigen
Sobald Sie wissen, in welcher Preisklasse Sie suchen, werden Immobilienportale zur Pflichtlektüre. Damit kann man ruhig schon früh anfangen, denn es zeigt sich schnell, was realisierbar ist. Nach ein paar Wochen kennen auch Immobilieneinsteiger die Preisverhältnisse in der gewünschten Region. Die wichtigsten Eckdaten wie Größe, Lage und Zustand lassen sich meist schon vorab checken. Dann stehen Besichtigungen auf dem Programm.
4. Renovierungs- und Nebenkosten checken
Dabei zeigt sich, ob und wenn ja wie hohe Renovierungskosten auf die Käufer zukommen. Auch hier gibt es eine Faustregel: Muss die Immobilie grundlegend renoviert werden, rechnet man pauschal mit tausend Euro pro Quadratmeter. Die Nebenkosten (Grunderwerbsteuer, Notarkosten, Maklerprovision) müssen Sie ebenfalls einkalkulieren. Sie fallen je nach Bundesland unterschiedlich aus. Auch bei Neubauten können noch ungeplante Ausgaben dazukommen. Ein weiterer Kostenfaktor ist der Umzug. Meist braucht man dann auch noch ein paar neue Möbel und passende Ausstattungen wie Vorhänge, Lampen oder Teppiche. Für Überraschungen sollte es ebenfalls noch Reserven geben.
5. Finanzierungsangebote einholen
Wenn Sie sich auf die Suche nach Banken machen, die Ihr Vorhaben finanzieren, punkten Sie mit einer einwandfreien Schufa, einer festen Anstellung, unbefristeten Verträgen und regelmäßigem Einkommen. Je höher Ihr Eigenkapitel ist, desto besser sind die Chancen und desto geringer ist das Risiko. Prüfen Sie, ob Förderungsmöglichkeiten bestehen. Holen Sie sich dann von verschiedenen Baufinanzierungsanbietern Angebote, sodass Sie vergleichen können. Wenn Sie eine Zusage haben, lassen Sie sich eine Finanzierungsbestätigung geben. Die ist oft die Voraussetzung, um mit Verkäufern ins Gespräch zu kommen. Wer sich noch nicht für ein Haus entschieden hat, kann auch ohne konkrete Immobilie ein unverbindliches Finanzierungsgespräch führen, um zeitig herauszufinden, wo er oder sie steht.
6. Notartermin machen
Wenn Sie ein Haus oder eine Wohnung gefunden und sich mit den Verkäufern auf einen Preis geeinigt haben, vereinbaren Sie einen Termin beim Notar, um den Vertrag zu unterschreiben. Dabei liest der Notar den vorbereiteten Kaufvertrag komplett vor; alle Beteiligten können Fragen stellen. Sie sollten den Vertrag aber vorher schon gründlich gelesen und eventuelle Unklarheiten geklärt haben. Danach kümmert das Notariat sich um den Grundbucheintrag, womit der Eigentumsübergang offiziell dokumentiert ist. Bis das Verfahren abgeschlossen ist und Sie einen Grundbuchauszug bekommen, der Sie als neuen Eigentümer ausweist, kann es länger dauern.
7. Übernehmen und einziehen
Sie können aber trotzdem schon in Ihr neues Zuhause einziehen. Lassen Sie sich Ihren Kredit auszahlen und überweisen Sie die Summe, wenn der Notar Sie dazu auffordert. Ist das Geld überwiesen und beim Verkäufer angekommen, kann das Haus oder die Wohnung mit Schlüsseln übergeben werden. Danach flattern weitere Rechnungen ins Haus: Jetzt müssen noch Maklerprovision, Grunderwerbssteuer und Notargebühren bezahlt werden. Amtsgerichte stellen die Eintragung der Grundschuld und die Eigentumsübertragung in Rechnung.
Foto: Albert
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