Fakten über Schlaf

Geheimnisse der Nacht: Sieben Fakten über den Schlaf

Was Sie übers Schlafen wissen sollten, um abends besser zur Ruhe zu kommen

Um das Thema Schlafen ranken sich viele Mythen, Rätsel und Geheimnisse. Warum finden wir oft nachts keine Ruhe, obwohl wir todmüde sind? Kann man versäumten Schlaf nachholen? Brauchen Menschen Winterschlaf? Und weshalb wird das Schlafen mit zunehmendem Alter schwieriger? Hier gibt es Antworten auf sieben Fragen.

1. Warum frösteln wir bei Müdigkeit?

Frieren ist bei Müdigkeit eine normale Reaktion. Wenn wir schlummern, fährt der Körper seine wichtigsten Funktionen herunter. Der Stoffwechsel arbeitet nur noch auf Sparflamme. Die Temperatur sinkt um 0,5 bis 1,5 Grad auf ein Maß, mit dem wir gut schlafen, aber nicht gut wach sein können. Wenn die Schlafenszeit naht, kühlen wir ab. Mit dem ersten Gähnen kommt das Frösteln. Es wird also Zeit, in die Heia zu gehen. Erst am frühen Morgen kehrt die Wärme zurück.

2. Todmüde, aber schlaflos – wie geht das?

Wer kennt das nicht? Man ist todmüde, müsste eigentlich ins Bett kippen und sofort weg sein, findet aber nicht in den Schlaf. Woran liegt das? Unser Schlaf ist sensibel. Er kommt nicht auf Kommando. Wenn wir gestresst und deshalb sehr müde sind, kann der Körper nicht einfach umschalten. Er braucht eine Pause, die etwa eine halbe Stunde dauern sollte, um aus der Hektik des Tages herauszukommen, die Muskeln zu entspannen und Ruhe in den Kopf zu kriegen. Also ruhig noch ein bisschen lesen (nichts Aufregendes), Entspannungsmusik hören oder eine Tasse warme Milch trinken.

3. Kann ich versäumten Schlaf nachholen?

Heute Nacht ging gefühlt mal wieder gar nichts? Das ist so ärgerlich, dass manche Leute richtig sauer werden. Wie soll ich den Tag überstehen, wenn das so weitergeht? Schnell stellt sich die Frage: Muss ich das Versäumte am nächsten Tag nachholen? Nein, das müssen Sie nicht. Es reicht, am nächsten Tag um die übliche Zeit ins Bett zu gehen. Der Körper bleibt dann länger im Tiefschlaf, um die nötige Erholung zu gewährleisten. Anders ist das beim Vorschlafen. Wer eine lange Nacht vor sich hat, übersteht die mit einem Mittagsschlaf besser.

4. Brauchen Menschen einen Winterschlaf?

Im Winter fühlen wir uns müder als im Sommer. Das Aufraffen fällt schwerer, das Rausgehen sowieso. Könnten wir uns da nicht einfach in die warme Höhle zurückziehen wie ein Bär und erst wieder aufstehen, wenn das Schmuddelwetter vorbei ist? Leider nicht. Wir haben zwar noch die Gene aus grauer Vorzeit dafür, aber die kommen nicht mehr zum Tragen. Zum Glück, denn das, was die Tiere durchmachen, ist nicht so toll, wie es sich anhört. Sie schlafen nicht richtig, sondern drosseln den Stoffwechsel und verbrauchen ihre Fettreserven. Danach sind sie alles andere als erholt und müssen häufig erstmal schlafen; manche wachen mit Nervenschäden auf. Die Müdigkeit der Menschen kommt vom Lichtmangel, der die Hormone auf Schlaf programmiert. Dagegen hilft, viel raus zu gehen (vor allem wenn die Wintersonne scheint) oder in den Süden zu fliehen.

5. Warum wird Schlafen im Alter schwieriger?

Abends nicht einschlafen, morgens zu früh aufwachen, zwischendurch nicht mehr in den Schlaf zurückfinden – je älter wir werden, desto schwieriger wird’s mit der ungestörten Nachtruhe. Das hat verschiedene Ursachen, ist aber nicht unbedingt eine Krankheit. Hilfreich zu wissen: Die Schlafqualität verändert sich mit den Jahren. Mit 18 verbringen wir noch ein Fünftel der Nacht im Tiefschlaf, zwischen 50 und 60 sind es nur noch drei Prozent. Dafür wird aber mehr gedöst. Im Rentenalter ist oft tagsüber Zeit für ein Nickerchen, sodass sich die müden Phasen verschieben. Wer wenig zu tun hat, sich kaum bewegt oder Langeweile empfindet, ist abends oft einfach nicht müde genug. Auch Ängste, Schmerzen, seelische Verstimmungen beeinträchtigen den Schlaf.

6. Ist Schnarchen nur störend oder gefährlich?

Die Geräusche haben es in sich. Bis zu 90 Dezibel (so laut sind sonst Kreissägen) kann das hörbare Atmen erreichen. Kein Wunder, dass Bettpartner genervt sind, wenn einer schnarcht, aber selbst nichts davon merkt. Je älter jemand wird, desto häufiger mutiert er nachts zum Krachmacher. Das ist erst einmal nur lästig. Hilfreich sind dann getrennte Schlafzimmer, Ohrstöpsel, Abnehmen und Alkohol reduzieren. Wer sehr laut und mit Unterbrechungen „sägt“, sollte zum Arzt gehen. Denn aus einem harmlosen Rasseln können gefährliche Atemaussetzer (Schlafapnoe) werden.

7. Wie viel Schlaf ist gesund?

Das lässt sich nicht pauschal sagen. Denn das Bedürfnis nach Schlaf ist bei jedem Menschen anders. Im Durchschnitt schlafen wir sieben bis acht Stunden; nur ein geringer Prozentsatz kommt mit fünf oder weniger Stunden aus. Auch mehr als zehn schläft kaum ein Erwachsener. Doch niemand sollte sich verrückt machen, wenn er die Durchschnittszahlen nicht erreicht. Das setzt einen nur unter Druck. Als Faustregel gilt: Wenn Sie fit durch den Tag kommen, ist alles in Ordnung. Übrigens: Frauen brauchen etwa 20 Minuten mehr Schlaf als Männer, weil ihr Gehirn komplexer arbeitet.

Foto: pixabay.com

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