Killersätze: Mit diesen Worten tun Sie anderen weh

Ob in der Liebe oder im Job – ein fairer Gesprächspartner muss Killersätze meiden

Die meisten Menschen möchten gerne gute Gesprächspartner sein. Fair, offen, kompetent und immer schön auf Augenhöhe. Rhetorische Tritte vors Schienbein? Lieber nicht! Doch leider machen wir viel falsch – selbst dann, wenn wir es gut meinen. Denn unbewusst teilen wir oft mehr aus als uns lieb ist, und wundern uns, wenn andere sich zurückziehen. Machen Sie den Selbsttest. Wenn diese verbalen Tricks zu Ihrem Repertoire gehören, sollten Sie sie streichen. Denn damit vergraulen Sie ziemlich viele Leute, denen Sie eigentlich gar nichts Böses wollen.

Lächerlich machen mit Verallgemeinerungen

„Du immer mit deinen komischen Ideen – Du sagst nie etwas Nettes – Ständig redest du dazwischen – Du vergisst aber auch alles.“ Wer einen Konflikt aus einer konkreten Situation heraus verallgemeinert statt zu versuchen, ihn zu lösen, macht den anderen schlecht, mundtot oder lächerlich oder provoziert entsprechende Konter („und bist immer sofort beleidigt“). Beides bringt niemanden weiter. Meiden Sie Verallgemeinerungen. Worte wie immer, nie oder ständig sind Signalworte dafür. Außerdem sind Verallgemeinerungen fast immer Übertreibungen, die sich leicht widerlegen lassen.

Mit unerfüllbaren Wünschen beschämen

„Du bist nicht mehr so wie früher“ – „Als ich dich kennenlernte, war das viel schöner mit uns“ – „Bitte sei wieder so wie am Anfang“. Solche Sätze sind ein sicherer Weg, die Liebe zu ruinieren. Klar, dass eine Beziehung nach ein paar Jahren oder Jahrzehnten nicht mehr so berauschend ist wie in der ersten Zeit der Verliebtheit, in der man an nichts anderes als an den Schwarm denken konnte. Doch das ist unveränderbar vorbei. Im besten Fall entwickelt sich daraus eine tiefe, innige Beziehung, in der beide älter werden und sich verändern. Gegen den Lauf der Zeit kann niemand etwas tun. Einem Partner allein die Schuld dafür zuzuschieben, beschämt ihn nur.

Sarkasmus: Spotten und heruntermachen

„Na super, das hast du ja wieder mal ganz toll hingekriegt.“ Wer so etwas sagt, mag sich selbst lustig finden und das im Fall eines Gegenangriffs mal eben als Kompliment umdeuten, doch der Pfeil ist schon abgeschossen. Es geht auch in diesem Fall nicht darum, jemanden weiterzubringen, sondern darum, ihn herunterzumachen. Sarkasmus ist beißender Spott, der auf persönliche Verletzungen abzielt. Das versteht jeder.

Vermeintliche Verstärkung holen

Wenn die eigenen Argumente offenbar nicht überzeugen, holen wir uns gerne Rückendeckung. „Ich bin übrigens nicht der einzige, den du nervst. Die anderen im Team haben das auch schon gesagt.“ – „Hättest du mal besser auf deine Schwester gehört. Die hat das sofort gewusst.“ – „Übrigens, unsere Nachbarn finden auch, dass du …“ Ob es stimmt oder nicht – wer Dritte zitiert, verletzt nicht nur sein Gegenüber, sondern verrät auch noch echte oder vermeintliche Verbündete.

Erpressung: Liebe als Druckmittel

Noch mehr schleichendes Gift für die Beziehung sind Killerphrasen in Form von indirekten Vertrauensfragen. Sie beginnen mit „Wenn du mich wirklich lieben würdest, hättest du …“ Statt die eigenen Wünsche mit Argumenten zur Diskussion zu stellen, wird dem anderen zuerst unterstellt, dass seine Liebe eine Lüge ist. Und dann kommt noch eine Erpressung obendrauf – nach dem Motto „Wenn du nicht machst, was ich will, bist du nicht gut genug für mich.“ Verkneifen Sie sich solche Sätze, wenn Sie noch länger etwas von Ihrer Beziehung haben wollen.

Vergleichen: Provokation zum Unglück

Sie möchten Unzufriedenheit provozieren? Dann versuchen Sie es mal mit Vergleichen. Kaum etwas tut anderen so weh und führt zu nichts außer Verärgerung wie das Herausstellen von positiven oder negativen Eigenschaften von anderen, die für Vergleiche herhalten müssen. Das fängt schon in der Kindheit an („nimm dir mal ein Beispiel an deiner Schwester, die ist immer so fleißig“), setzt sich im Beruf („Ihr Vorgänger hat das hingekriegt“) oder in der Familie fort („du redest genauso wie dein Vater“) und findet im Beziehungs-Streit seinen Höhepunkt („mit meiner Ex hatte ich nie solche Probleme wie mit dir“). Vergleiche sind Gift in jeder Konstellation.

DAS KÖNNTE SIE AUCH INTERESSIEREN

Erfolgreich überzeugen: So setzen Sie sich clever durch

Nervend im Job und privat: Sag doch nicht immer Äh

Zufrieden leben: Sinn ist viel mehr als Glück

Mehr Erfüllung im Alltag: Warum Kunst uns so gut tut

Erfülltes Leben: Welches Gehalt macht mich glücklich?

Warum positives Denken leicht nach hinten losgeht