Lange galten Holzdecken als bieder. Jetzt sind sie wieder gefragt, aber bitte hell
Erinnern Sie sich noch an die Sechziger- und Siebzigerjahre des vergangenen Jahrhunderts? Da waren Holzdecken und vertäfelte Wände nicht nur in den damals modernen Partykellern beliebt. Sie galten auch in Wohnräumen als Inbegriff von Gemütlichkeit. So manche hölzerne Decke hängt bis heute noch Ein- und Mehrfamilienhäusern aus diesen Jahrzehnten, wurde dort aber oftmals zwischenzeitlich weiß übertüncht. Denn damals hielt man die Hölzer gerne dunkel und störte sich nicht daran, dass sie die Räume optisch erdrückten. Außerdem wurden die düsteren Decken meist mit umweltschädlichen Lacken behandelt und belasteten das Raumklima mit Schadstoffen.
Warmer Kontrast zu Glas, Beton und Stahl
Weil die dunklen Holzdecken in den darauffolgenden Jahren als bieder und altmodisch galten, wurden sie zunehmend durch Stahlbetondecken ersetzt. Jetzt wird Holz – der modernen Architektur sei dank – als lebendiger Baustoff und warmer Kontrast zu großflächigem Glas, Beton und Stahl wieder entdeckt und vermehrt für Decken eingesetzt. Nicht nur optisch macht das viel her, auch in Sachen Nachhaltigkeit sind Holzdecken der Betonvariante weit überlegen.
Holz für ein besseres Raumklima
Moderne Holzdecken haben einen natürlichen Duft. Aus heimischen Hölzern gefertigt, schonen sie die CO2-Bilanz des Gebäudes. Wer mit Holz baut, trägt zu einem besseren Raumklima bei. „Das zunehmende Umweltbewusstsein hat Holz für die Innenraumgestaltung wieder in den Fokus gerückt“, sagt Stefanie Binder von der BHW Bausparkasse. Dabei wird zwischen Massivholzdecken und Holzbalkendecken unterschieden. Holzbalkendecken sind in der Anschaffung deutlich günstiger.
Preise hängen von Aufwand und Holzart ab
Behandelt mit ökologischen Lacken, Lasuren oder Farben bleiben die Wohnräume frei von allergenen Stoffen. Holzdecken sind staubabweisend, pflegeleicht und regulieren die Feuchte im Raum. „Die Kosten für eine Holzdecke variieren je nach Aufwand für den Schall- und Wärmeschutz. Und natürlich je nach Holzart“, sagt Stefanie Binder. Die günstigste Variante sind beschichtete Spanplatten für etwa drei Euro pro Quadratmeter. Walnuss, Ahorn und Kirsche schlagen mit etwa zehn Euro pro Quadratmeter zu Buche. Kiefer, Birke, Esche oder Buche kosten um 30 Euro pro Quadratmeter.
Foto: www.zmh.com/Guido Schiefer/BHW Bausparkasse