Entrümpeln und Saubermachen kann viel mehr sein als eine lästige Pflicht, es tut der Seele gut
Der lange dunkle Winter ist vorbei. Erste Sonnenstrahlen wärmen die Haut, heben die Laune und machen unmissverständlich klar: Der Frühling steht vor der Tür. Jetzt soll alles schön glänzen. Wer kennt solche Gedanken nicht? Folgen Sie diesem Impuls und betrachten Sie das große Reinemachen nicht als lästige Pflicht, sondern als ein Symbol für einen Neuanfang, der bekanntlich immer einen gewissen Zauber innehat. Ob Sie sich jeden Tag einen Bereich vornehmen oder ein Wochenende lang den großen Rundumschlag machen, ist eine persönliche Entscheidung. Da gibt es keine feste Regeln. Wichtig ist nur, dass Sie sich überhaupt aufraffen und in einen Flow kommen. Denn Frühjahrsputz macht tatsächlich glücklich. Dafür gibt es gute Gründe.
1. Aufbruchstimmung beflügelt
Der Himmel leuchtet blau, draußen sprießt das erste Grün – im Frühling macht die Natur einen Neustart und bringt uns damit in Aufbruchstimmung. Jetzt ist es viel leichter als in der dunklen Jahreszeit, den inneren Schweinehund zu überwinden und loszulegen. Wenn trotzdem noch der letzte Kick fehlt, hilft eventuell Musik, um in Schwung zu kommen. Auch der Duft von Zitrone (aufschneiden und scheibenweise ausbreiten) soll putzanregende Wirkung haben.
2. Mit einer To-do-Liste schrittweise voran
Ein Ziel zu erreichen, löst Botenstoffe im Gehirn aus, die glücklich machen. Das darf auch in kleinen Schritten passieren. Niemand muss zwölf Fenster nacheinander schrubben. Sie können aber trotzdem in relativ wenig Zeit viel schaffen, wenn Sie das große Projekt in kleine Schritte zerlegen. Machen Sie sich dafür eine To-do-Liste mit Tätigkeiten, die nicht mehr als eine halbe Stunde dauern. Darauf können Sie ruckzuck alles abstreichen, was erledigt ist.
3. Erfolge strahlen uns an
Wer etwas geschafft hat, darf guten Gewissens mit sich zufrieden sein. Dafür lohnen sich ein paar Anstrengungen. Der Anblick einer aufgeräumten und sauberen Wohnung vermittelt das wohltuende Gefühl, das eigene Leben unter Kontrolle zu haben, selbst gesteckte Ziele zu erreichen und etwas zum eigenen Erfolg beitragen zu können. Es gibt nicht viele Bereiche, in denen man die Folgen des eigenen Handelns so schön sehen kann; sie stahlen einen förmlich an.
4. Ordnung macht stark
Aus der Psychologie ist bekannt, dass Unordnung und Chaos in den eigenen vier Wänden Unzufriedenheit und Überforderungsgefühle verursachen. In einer aufgeräumten Umgebung sind wir hingegen weniger gestresst, leistungsfähiger und können uns besser konzentrieren. Es fällt uns auch leichter, uns aufs Wesentliche zu beschränken und nachhaltiger zu leben, was wiederum die Laune hebt. Putzen gilt zurecht als therapeutische Tätigkeit.
5. Auftakt für andere Veränderungen
Sie haben sich etwas Großes vorgenommen? Vielleicht möchten Sie die klassische Frühjahrsdiät oder eine Fortbildung machen, wieder regelmäßig Sport treiben oder eine Arbeit endlich zu Ende bringen, mit der Sie sich schon lange herumplagen? Wenn die Tage länger und heller sind, geht das leichter. Der Frühjahrsputz kann Ihre persönliche Kick-off-Veranstaltung werden. Nutzen Sie das und lassen Sie innere Veränderungen auf äußere folgen.
6. Als Projekt betrachten
Betrachten Sie den Frühjahrsputz wie ein kreatives DIY-Projekt, bei dem Sie sich schon in der Vorbereitungsphase aufs Ergebnis freuen. Planen Sie genug Zeit ein und erwarten Sie nicht von sich, dass Sie das alles nach Feierabend mal eben nebenbei schaffen. Achten Sie dabei auch auf sich selbst. Das heißt, dass Sie gut essen (vielleicht vorkochen oder etwas bestellen), zwischendurch auch mal rausgehen (oder zumindest mit weit geöffneten Fenstern arbeiten) und genussvoll Pausen einlegen. Am Ende belohnen Sie sich mit Immer-wieder-Draufgucken.
7. Körperliche Tätigkeiten tun gut
Wischen Sie nicht mit eintönigen Bewegungen vor sich hin. Putzen ist bestenfalls wie ein fröhliches Sportprogramm. Mal in die Knie gehen, mal überm Kopf arbeiten, mal die Muskeln anspannen, dann wieder lockerlassen. Machen Sie den Rücken nicht krumm; fegen Sie aus der Hüfte heraus. Statt eine Hand bis zur Erschöpfung zu fordern, dürfen Sie ruhig auch mal die andere ranlassen. Die stellt sich vielleicht etwas ungeschickter an, verhindert aber einseitige Belastungen. Wechseln Sie die Tätigkeit, sobald sich Ermüdungserscheinungen zeigen. So ersetzt eine Stunde Putzen den Sport und hat nicht nur für den Körper, sondern auch für die Wohnung einen Mehrwert.
Foto: Albert/adobestock.com
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