Richtig lagern: Obst und Gemüse trennen

Obst und Gemüse getrennt lagern: Bitte Abstand halten

Damit Frisches lange knackig bleibt, sollten bestimmte Sorten nicht zusammen liegen

Ein bunter Obst- oder Gemüsekorb sieht super aus: Knallrote Äpfel liegen direkt neben grünen Birnen und hellbraunen Zwiebeln. Als farblicher Kontrast schmiegen sich noch ein paar gelbe Bananen an. Hübsch verziert wird das Ganze mit dunkelblauen Pflaumen. Fertig ist ein dekoratives Kunstwerk, das zwar schön aussieht, aber nach den Regeln des richtigen Lagerns alles andere als ideal ist. Manche Obst- und Gemüsesorten können sich nämlich sprichwörtlich nicht riechen und verderben bei falscher Lagerung schneller. Auch der Geschmack und wertvolle Inhaltsstoffe gehen vorzeitig verloren.

Schneller welk mit falschen Nachbarn

Wer gesund essen und keine Lebensmittel verschwenden will, sollte deshalb nicht nur beim Einkaufen auf die richtigen Mengen achten, sondern auch beim Lagern aufmerksam sein und seine Schätze mit Abstand ablegen. Das hat seinen Grund. Es gibt Früchte und Gemüsesorten, die nachreifen und dabei ein Gas namens Ethylen ausstoßen. Das beschleunigt den natürlichen Reifeprozess nicht nur bei ihnen selbst, sondern auch in der Nachbarschaft. So können Äpfel und Tomaten sich gegenseitig ins Verderben treiben. Oder sie greifen andere empfindliche Lebensmittel an. Ein Kopfsalat welkt zum Beispiel schneller, wenn er neben ethylenabgebenden Früchten liegt. Eine reife Banane wird früher braun, wenn sie in der Obstschale einen Apfel berührt. Das kann man sich natürlich auch zunutze machen. Sollen unreife Tomaten zum Beispiel schneller verzehrbar werden, legt man sie neben Äpfel.

Nachreifende Sorte oder nicht?

Um herauszufinden, was sich mit wem verträgt, muss man wissen, welche Sorten Ethylen abgeben und welche empfindlich darauf reagieren. Das wiederum hängt davon ab, ob der Reifeprozess nach der Ernte noch weitergeht oder bereits abgeschlossen ist. Dann gilt die Faustregel: Alles, was noch nachreifen muss, produziert das Gas und gibt es an seine Umgebung ab. Also Nachreifendes und Nichtnachreifendes immer schön trennen. Aber woher weiß man, was noch reift und was nicht?

Vorsicht bei Äpfel, Birnen und Tomaten

Das Bundeszentrum für Ernährung teilt Früchte und Fruchtgemüse folgendermaßen ein: Nachreifend sind demnach Äpfel, Aprikosen, Avocados, Bananen, Birnen, Feigen, Guaven („Quitten der Tropen“), Heidelbeeren, Kiwis, Mangos, Nektarinen, Pfirsiche, Papayas, Passionsfrüchte, Pflaumen, Tomaten und Wasser- und Honigmelonen. Nichtnachreifend sind hingegen Ananas, Auberginen, Brombeeren, Clementinen, Erdbeeren, Gemüsepaprika, Granatäpfel, Grapefruits, Gurken, Himbeeren, Kirschen, Limetten, Limonen, Litschis, Mandarinen, Orangen, Trauben und Zitronen.

Verschiedene Sorten mit Abstand lagern

Puh, das hört sich kompliziert an und ist schwer zu merken. Wer will schon erst einmal Listen studieren, wenn er die Einkäufe gerade mühsam nach Hause getragen hat, um sie in Küche oder Speisekammer zu verstauen? Deshalb ist es wichtig, die Haupttäter zu kennen: Äpfel, Birnen, Tomaten und Pflaumen geben besonders viel Ethylen ab und sollten Abstand halten. Wer nicht lange nachdenken will und genug Platz hat, legt Obst und Gemüse einfach so oft wie möglich in verschiedenen Schalen ab.

Foto: Albert/adobestock

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