Wer auf verlockende Angebote hereinfällt, wird Opfer und riskiert Strafanzeigen
„Beste Verdienstmöglichkeiten, flexible Arbeitszeiten, wenig Arbeit“ – mit solchen Jobangeboten locken Kriminelle ihre Opfer. In Jobbörsen, Internetanzeigen oder per E-Mail geben sie sich als Vertreter scheinbar seriöser Unternehmen aus. Was sie anbieten, klingt verheißungsvoll und muss ein echter Traumjob sein: Ganz nebenbei kann angeblich jeder bei freier Zeiteinteilung aus dem Home-Office heraus Geld verdienen – und zwar ohne besondere Qualifikationen oder Zertifikate.
Stattlicher Lohn für wenig Aufwand
Doch die anfängliche Euphorie wird schnell getrübt. Ist das Interesse erst einmal geweckt, stecken Nutzerinnen und Nutzer schon fast in der Falle, denn hinter dem augenscheinlich attraktiven Jobinserat stecken in Wirklichkeit Betrüger. Ihr Ziel sind keineswegs engagierte neue Mitarbeiter, sondern Bankinformationen. Um an persönliche Daten zu gelangen, nutzen sie gezielt fingierte Jobanzeigen und versprechen stattlichen Lohn für geringen Aufwand.
Identitätsdiebstahl ist besonders perfide
Arglose Interessenten werden gebeten, zu „Testzwecken“ oder zur „Verifizierung“ eigener Angaben ein Bankkonto zu eröffnen. Betrüger nutzen dieses Konto dann für ihre kriminellen Machenschaften. Manchmal sollen Interessenten auch ihr eigenes Bankkonto für Transaktionen zur Verfügung stellen. Sie erhalten daraufhin Zahlungen, die sie an andere Konten, häufig im Ausland, weiterleiten sollen. Als Lohn dürfen sie einen Teil der Summe einbehalten. Besonders perfide wird es, wenn Betrüger zudem die Identität der Interessenten annehmen und Waren anbieten, die sie nicht liefern, also Identitätsdiebstahl betreiben. Das kann gravierende Konsequenzen haben. Denn einerseits werden die Minijobbenden selbst zu Opfern, andererseits droht eine Strafanzeige wegen Betrugs oder des Verdachts auf Geldwäsche.
Immer misstrauisch bleiben
Wie kann man sich davor schützen? Harald Schmidt, Geschäftsführer der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes, empfiehlt Jobsuchenden, sich nicht von lukrativen Angeboten blenden zu lassen und jede Anzeige sorgfältig zu prüfen. „Gibt es die Firma, die eine Anzeige veröffentlicht hat, wirklich? Ist der Arbeitsauftrag seriös, sinnvoll und logisch? Wird der Job angemessen oder auffällig großzügig vergütet? Grundsätzlich gilt: Je verlockender ein Angebot ist, desto misstrauischer sollte man sein“, sagt der Experte.
Keine sensiblen Informationen teilen
Außerdem rät die Polizeiliche Kriminalprävention dazu, sensible Informationen nicht mit Unbekannten zu teilen. Bei seriösen Anbietern und Unternehmen kommuniziert der Anbieter in der Regel nicht nur per E-Mail oder Messenger-Dienst. Außerdem sollte man niemals Konten im Auftrag von Dritten eröffnen. Verdächtige Anzeigen lassen sich zum Beispiel bei eBay Kleinanzeigen über die Funktion „Anzeige melden” ganz einfach melden. Wenden Sie sich an eine örtliche Polizeidienststelle, wenn Sie vermuten, Opfer eines Betrugs geworden zu sein. Eine Übersicht von Online-Wachen, bei denen man Anzeige erstatten kann, finden Sie sich unter anderem beim Bundeskriminalamt. Auf den Seiten der Polizeilichen Kriminalprävention gibt es mehr Informationen zum Thema Betrugsmaschen und Sicherheitstipps der Polizei.
Foto: Albert
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