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Trauriger Abschied: Wenn der Hund stirbt

Tränen um ein geliebtes Haustier: Warum tut es eigentlich so weh, wenn der Hund stirbt?

Er blieb mitten im Flur stehen, winselte und sackte auf dem Boden zusammen. Dann sah er uns an. So als wollte er sagen: „Sorry, Leute, ich kann nicht mehr.“ Unser Labrador war alt und schwer krank. Er konnte nicht mehr laufen und wollte nicht mal mehr fressen. Wir wussten, dass er sterben würde. Wir hatten Zeit, uns zu verabschieden und ganz vernünftig zu entscheiden, dass es ihm – was sagt man nicht alles für die Kinder – im Hundehimmel besser gehen würde, weil er dort keine Schmerzen mehr hätte. Doch als wir ihn ins Auto trugen, war es mit der Vernunft vorbei. Wir heulten um die Wette. Standen zitternd neben ihm, als der Tierarzt ihn „einschläferte“, ihm erst ein Beruhigungsmittel und dann etwas Tödliches gab. Wir streichelten ihn und ließen unsere Tränen über ihn laufen, bis er kalt wurde. Das Heulen hielt an. Wir trauerten länger um ihn als um den verstorbenen Onkel und die nette Nachbarin, die nicht aus dem Krankenhaus zurückkam. Fast schämten wir uns. Es ging doch nur um ein Tier. Warum ist es entsetzlich traurig, wenn der eigene Hund stirbt?

Der Hund ist heute wie ein Familienmitglied

Meistens werden die Vierbeiner heute wie Familienmitglieder behandelt. Sie sind zehn, zwölf, manchmal auch mehr als sechzehn Jahre immer dabei – wie ein Mensch. Sie haben Ansprüche, nerven manchmal, machen dafür aber auch Späße, sind treue Seelen, die mitjubeln, beziehungsweise wedeln, wenn es etwas zu Feiern gibt, und trösten, wenn die Stimmung am Boden liegt. Häufig wachsen sie mit den Kindern auf. Manchmal ersetzen sie sogar Partner. So entsteht eine starke emotionale Verbindung. Wir können sie gar nicht links liegen lassen, denn sie haben ihren festen Platz im Menschenrudel.

Einen Tag freinehmen, wenn der Hund stirbt

Was hilft gegen den Schmerz? Fürs Abschiednehmen sollte man sich Zeit lassen. Es schadet nicht, sich schon vorm Gang zum Tierarzt mit dem drohenden Verlust auseinander zu setzen. Denn das Sterben eines geliebten Begleiters ist ein gravierender Einschnitt, der heftige Emotionen auslöst. Die brauchen Zeit. Die meisten Menschen erinnern sich ihr Leben lang, an den Tag, an dem ihr Hund für immer ging. Wie in vielen schlimmen Situationen, die sich nicht ändern lassen, raten Psychologen: Lassen Sie Ihrer Trauer freien Lauf. Niemand muss sich über Tränen schämen. Weinen Sie, wenn Ihnen danach ist. Wer genug Zeit hat und sich darauf einstellen kann, sollte auch ruhig einen Tag freinehmen. Das erleichtert das Trauern.

Eine neuer Hund? Das Bauchgefühl entscheidet

Bei der Bewältigung der Trauer ist jeder Mensch anders. Die einen möchten Hundekorb, Fressnapf und Halsband am liebsten konservieren, um eine Erinnerung zu haben. Die anderen wollen die Erinnerungsstücke möglichst schnell aus dem Alltag verbannen, damit es beim Anblick nicht immer wieder neu wehtut. Hier sollte jeder seinen eigenen Gefühlen vertrauen. Was sich gut anfühlt, kann nicht falsch sein. Auch bei der Frage nach einem neuen Hund ist das Bauchgefühl ein guter Berater. Wer sich unendlich nach einem neuen Gefährten sehnt, muss kein Trauerjahr vergehen lassen oder Untreue gegenüber dem alten Hunden empfinden, sondern sollte sich schnell ein neues Tier besorgen. Es kann aber auch sinnvoll sein, erst einmal abzuwarten, wie einem das Leben ohne Hund bekommt. Dafür ist genug Zeit. Für Kinder kann auch eine kleine Trauerfeier sinnvoll sein.

Viele Hundebesitzer stehen nach dem Tod ihres Hundes wie unter Schock und glauben, einen so schmerzlichen Abschied kein zweites Mal bewältigen zu können. Auch dann ist es gut, sich selbst Zeit zu geben.

Foto: pixabay.com

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