Wie kriegt man eigentlich Rosenkohl lecker hin?

Der Kohl ist super gesund, aber nicht jedermanns Sache. Käse, Knoblauch und Bröselbrot helfen

Geht‘s um Rosenkohl, scheiden sich die Geister. Der kugelige Kinderschreck („bäh, bitter!“) lässt auch so manchen Erwachsenen erschaudern. „Ich mag keinen Rosenkohl“, lautet ein Satz, der auch für Große noch einigermaßen salonfähig ist. Wer seinen zehnten Geburtstag hinter sich hat und die Kohlabneigung äußert, muss aber mit Gegenwehr rechnen. Denn was dem einen Verdruss bereitet, ist für den anderen purer Genuss. Und was die inneren Wert der kleinen grünen Kohlköpfe betrifft, sind kaum Anti-Argumente zu finden.

Schmeckt am besten nach dem Frost

Der Spossenkohl, der wie Trauben an dicken Pflanzenstielen wächst, ist das Wintergemüse schlechthin und wird von Oktober bis März geerntet. Zahlreiche Vitamine (vor allem Vitamin C) und Mineralstoffe, reichlich pflanzliches Eiweiß, Bitter- und Ballaststoffe für die Verdauung und Farbstoffe, die vermutlich unter anderem die Sehkraft stärken, – Rosenkohl wirkt in Sachen Gesundheit fast schon wie Medizin. Er schmeckt am besten, wenn er einmal Frost bekommen hat, denn das mildert den bitteren Geschmack. Regional gewachsene nachhaltige Kohlrosen begleiten uns durch Herbst und Winter, wenn wir wollen.

Knackig grün statt gelb und welk

Achten Sie beim Kauf nicht nur aufs Äußere (knackig grün statt welk gelb), sondern auch auf die Festigkeit. Die Köpfchen sollten sich hart anfühlen und gut geschlossen sein, also nicht auseinanderfallen oder nachgeben, wenn man draufdrückt. Zuhause fühlt das Superfood sich vier bis fünf Tage lang im Gemüsefach des Kühlschranks wohl und sollte mit etwas Abstand zu anderem Gemüse oder Obst gelagert werden. Wer die Kohlsprossen nicht schnell genug verarbeiten kann oder für den Sommer hamstern möchte, friert sie blanchiert zuerst eine halbe Stunde nebeneinander und dann in Gefrierbeuteln weiter ein. So verkleben sie nicht. Die Alternative ist tiefgefrorener Rosenkohl aus dem Supermarkt.

Hier wird Rosenkohl zum Hauptdarsteller

Geschmack und Gesundheit – das ist Grund genug, den Kohl öfters mal auf den Tisch zu bringen. Und zwar mit Zutaten, die man (so oder ähnlich) in der Regel im Haus hat. Käse, Olivenöl, Butter, Zitrone, Knoblauch und Nüsse gehören dazu. Bei diesem Rezept für eine Art vegetarisches Resteessen mit Rosenkohl, sind die Köpfchen nicht nur Beilage, sondern Hauptdarsteller. Sie werden nicht tot gekocht oder lieblos als Beilage verbraten. Niemand übertüncht ihren Geschmack mit einer Fertigsoße. Probieren Sie es mal. Vielleicht werden Sie alte Vorurteile los.

Rosenkohl mit Resten: Das brauchen Sie

750 Gramm Rosenkohl (ein Netz)

50 Gramm Butter

Saft einer halben Zitrone

4 Scheiben Vollkornbrot (oder 2 Vollkornbrötchen)

4 Esslöffel gehackte Walnüsse (Erdnüsse passen auch)

6 Esslöffel Olivenöl

100 Gramm Schafskäse

3 rote Zwiebeln

3 Knoblauchzehen

Salz, Pfeffer, Muskatnuss

Davon werden zwei sehr hungrige oder drei normal hungrige Leutchen satt.

Kochen, bröseln, hacken: So geht‘s

1. Rosenkohl putzen, also äußere welke Blätter und fleckige Stellen entfernen und die Röschen waschen. Dann den harten Strunk abschneiden, beziehungsweise mit dem Messer glätten und kreuzweise einschneiden (damit die Kohlköpfe etwas schneller und gleichmäßig garen). Anschließend halbieren (oder für alle, die es lieber kleiner mögen, vierteln). Nicht zu lange in Salzwasser kochen.
7 bis 8 Minuten reichen, bis der Kohl bissfest gar ist. Wasser abgießen.

2. Brot oder Brötchen zerbröseln, Schafskäse klein schneiden und beides vermischen.

3. Walnüsse hacken.

3. Zwiebeln schälen und mit der Hälfte der Butter in der Pfanne glasig dünsten.

4. Knoblauch schälen und klein hacken.

5. Zitronensaft mit Olivenöl und gehacktem Knoblauch vermischen und über den gekochten Rosenkohl geben.

6. Den Mix aus Kohl, Zitronensaft, Olivenöl und Knoblauch mit dem Brösel-Schafskäse-Gemisch zu den Zwiebeln in die Pfanne geben.

7. Die Walnüsse einstreuen und den Rest Butter in kleinen Stücken einmischen.

8. Mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss würzen.

9. Alles zusammen kurz erwärmen.

Fotos: Albert

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