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Verdauung: Noch normal oder schon verstopft?

Die Verdauung wird zunehmend als Problem gesehen. Wer nicht täglich kann, gerät in Stress

„Mist, die Verdauung klappt heute nicht. Was soll ich bloß tun?“ Wer einigermaßen gesund lebt, sich bewegt und auf eine ausgewogene Ernährung achtet, hat meist auch hohe Ansprüche an die Verdauung. Sie soll funktionieren – am besten täglich wie auf Knopfdruck. Klappt das nicht, werden viele Leute unsicher. „Wenn ich heute nicht kann, wäre ich drei Tage ohne. Ich fühle mich komisch. Mein Bauch ist gewölbt. Ich habe leichte Schmerzen im Unterleib. Ist das schon Verstopfung oder noch normal?“ So und ähnlich lauten viele Fragen im Internet.

Gesunde Verdauung: Es kommt nicht auf die Stunde an

Die richtige Antwort liegt nicht allein in der Anzahl der Stunden oder Tage zwischen zwei erfolgreichen Sitzungen, sondern in Abweichungen von der Routine. So definieren Experten Verdauungsprobleme aller Art. Wer plötzlich seltener oder viel häufiger zur Toilette muss, Durchfall hat oder den Darm nur unter Schmerzen entleeren kann, sollte aufmerksam bleiben. Dabei ist eine Toleranz von bis zu drei Tagen durchaus drin. Von mehrmals täglich bis zu einmal innerhalb von drei Tagen bewegt sich alles im Rahmen des Normalen. Wer nach einem oder zwei Tagen ohne großes Geschäft schon von Verstopfung spricht, macht sich in der Regel übermäßig Stress. Die Angst vor einer „Vergiftung von innen“ ist meist unbegründet.

Bei Verstopfung helfen meist sanfte Mittel

Damit auf der Toilette alles wieder ins Lot kommt, helfen sanfte Mittel. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Ballaststoffreiche Nahrung ist die Basis für eine gute Verdauung. Wertvolle Ballaststoffe stecken vor allem in Gemüse und Obst (davon wegen der versteckten Kalorien etwas weniger als vom Gemüse).
  • Ausreichend Trinken, idealerweise in Form von mindestens 1,5 Litern kalorienfreie Flüssigkeit (Wasser, ungesüßte Tees)
  • Bewegung: Wer mehrere Stunden in der Woche Sport treibt, fördert die Darmtätigkeit. Menschen mit aktivem Darm haben seltener Darmkrebs.
  • Ob ein heißes Körnerkissen oder eine Wärmflasche – Wärme tut dem Bauch gut, denn sie sorgt dafür, dass schmerzende, schlecht durchblutete Organe wieder besser versorgt werden, was zu Schmerzlinderungen führt.
  • Buttermilch, Kefir oder Sauermolke (Milchprodukte mit der Bezeichnung „probiotisch“) regen den Darm an. Die darin enthaltene Laktose unterstützt die Darmflora bei der Arbeit.
  • Essrhythmus einhalten. Drei große oder fünf kleine Mahlzeiten immer ungefähr zur gleichen Zeit sind für die Verdauung besser als unregelmäßiges Essen.
  • Entspannung: Stress schlägt bekanntlich auf den Magen. Wer sich selbst Erholung gönnt, tut damit auch der Verdauung etwas Gutes.
  • Lein- oder Flohsamen, Trockenpflaumen oder ein Esslöffel Olivenöl morgens auf nüchternen Magen gelten als natürliche Abführmittel.

Probleme mit der Verdauung: Wann zum Arzt?

Und wann sollte man zum Arzt? Wer seinen Körper gut kennt, merkt, wenn sich etwas verändert. Kommen zum Beispiel starke Bauchschmerzen zum Nichts-aufs-Klo-Können oder machen sich beim Stuhlgang selbst bemerkbar, ist das ein Grund, zum Arzt zu gehen. Andere Anzeichen: Im Stuhl zeigen sich Blut und Schleim. Die Probleme halten über mehrere Wochen an oder Verstopfung und Durchfall wechseln sich ab. Bei Krämpfen, Unwohlsein, Appetitlosigkeit und unerklärlichem Gewichtsverlust sollte man ebenfalls zum Arzt.

Verdauung, stilles Örtchen

Fotos: Albert

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