Altersgerechtes Wohnen

Altersgerechtes Wohnen: Möglichst lange zu Hause sein

Wer im späteren Leben einen Umzug plant, sollte auf barrierefreies, altersgerechtes Wohnen achten

Altersgerechtes Wohnen? „Gerne, ich möchte so lange wie möglich in meiner Wohnung bleiben“, sagen die meisten Menschen, wenn sie älter werden. Deshalb ist es für jeden in der zweiten Lebenshälfte ratsam, schon bei einem geplanten Umzug, Kauf oder Neubau darauf zu achten, dass die Wohnung oder das Haus altersgerecht ist. Das gilt auch dann, wenn man selbst nicht plant, seinen Ruhestand dort zu verbringen. Denn beim Wiederverkaufswert spielt das Thema eine große Rolle. Als Verkaufsargument wird es selten genannt, weil die meisten Immobilienkäufer Familien zwischen 30 und 40 sind, also in einem Alter, in dem körperliche Einschränkungen noch keine Rolle spielen. Doch mit der zunehmenden Zahl gut situierter Best Ager, die keine Angst vor einem Umzug haben, wird sich das in Zukunft ändern. Schon jetzt ist die Nachfrage nach altersgerechtem Wohnraum höher als das Angebot. Wer nach der Familienphase mit Kind und Kegel noch einmal etwas Neues sucht, braucht andere Kriterien als junge Eltern.

Die wichtigsten Kriterien für altersgerechtes Wohnen

Worauf sollte man achten? Was gehört zu altersgerechtem Wohnen? Welche Bereiche sollten wie angelegt sein, damit sie sich im Falle eines Falles schnell nachrüsten oder umbauen lassen?

1. Ist ein Fahrstuhl oder Platz dafür vorhanden?

Treppen sind meist die ersten Hürden. Selbst wer heute noch gut zu Fuß ist, hat vielleicht später keine Kraft mehr, um Reisegepäck und Einkaufstaschen mehrere Treppen hoch zu tragen. Kommen körperliche Einschränkungen dazu, kann es über Nacht unmöglich werden, die eigene Wohnung oder höher gelegene Zimmer zu erreichen – selbst wenn nur ein paar Stufen zu überwinden sind. Also gilt für alles, was nicht im Erdgeschoss liegt: Ein Fahrstuhl muss her oder zumindest genug Platz, um später einen einzubauen. Unnötige Schwellen oder Stufen im Wohnbereich sollten vermieden werden.

Altersgerechtes Wohnen

2. Halten die Wohnnebenkosten sich in Grenzen?

Niemand gibt gerne unnötig Geld aus. Ist das Haus energieeffizient? Lässt die Wohnung sich gut lüften? Hat sie ausreichend Licht? Fallen Kosten für Tätigkeiten an, die man vielleicht später nicht mehr alleine machen kann? Putzen, Bäume schneiden, Laub fegen, Gartenarbeit? Im Zweifelsfall sollte man darauf achten, lieber etwas kleiner zu wohnen, als dass zu große Flächen einem zur finanziellen Last werden, weil man dafür Helfer bezahlen muss.

3. Gibt es große Flächen und breite Türrahmen?

Ob mit Rollator oder Rollstuhl – breite Türrahmen, geräumige Flure und Bäder erleichtern den Alltag ungemein, wenn man auf Gehhilfen angewiesen ist. Badezimmer, WCs und Duschen sollten von Anfang an so dimensioniert sein, dass man später keine Wände versetzen muss.

4. Sicherheit: Werde ich mich hier wohlfühlen?

Leider werden ältere Menschen häufig Opfer von Trickbetrügern. Sie sollten sich deshalb besonders gut schützen. Gibt es einen Türspion oder besser eine Videogegensprechanlage? Lassen sich Türen und Fenster sicher verschließen? Sind Terrassen- oder Balkontüren mit Rollladen gesichert? Ist der Hauseingang überdacht und gut beleuchtet?

5. Die Lage – was kann ich zu Fuß erreichen?

Natürlich ist eine gute Lage immer ein großes Plus. Doch im Alter wird es noch wichtiger. Sind der nächste Supermarkt, öffentliche Verkehrsmittel, eine Fußgängerzone mit Geschäften, der Bahnhof, ein Naherholungsgebiet, der Arzt, das Theater, interessante Veranstaltungsorte, Restaurants und Cafés zu Fuß zu erreichen? Je mehr, desto besser. Denn es kann der Tag kommen, an dem man nicht mehr Autofahren kann oder will.

Altersgerechtes Wohnen

Fotos: Albert

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