Diebstahl in der Bahn: Sichern Sie Ihr Gepäck

Mit ein paar Tricks lassen sich Koffer und Laptop im Zug vor Diebstahl schützen

Die Reise war lange geplant. Dokumente, Geld, Schlüssel, Smartphone – Birgit K. hatte alles gut verschlossen in einer Umhängetasche, als sie in dichtem Gedränge in den Zug stieg. Die 68-Jährige mühte sich mit ihrem Gepäck und war froh, als sie endlich saß und der Zug aus dem Bahnhof rollte. Doch dann der Riesenschreck: Die Tasche war weg. Weder sie selbst noch die mitreisende Freundin konnten es fassen. Warum hatte sie nichts bemerkt? So viel Pech kann man doch gar nicht haben. Birgit K. stieg am nächsten Bahnhof aus und fuhr zurück. Glück im Unglück: Ein aufmerksamer Passant hatte die Tasche bereits auf einem Parkplatz gefunden und zur Polizei gebracht. Alles außer dem Bargeld war noch drin.

Diebe nutzen Gelegenheiten

Diebstahl in der Bahn und auf Bahnsteigen ist keine Seltenheit. Seit immer mehr Reisende immer mehr Wertsachen wie Laptops, Handys, Tablet-Computer oder Smartphones dabei haben, sind Züge lukrative Orte für Langfinger geworden. Diebe greifen zu, sobald sich die Gelegenheit ergibt: Sie stehlen Aktenkoffer aus dem Gepäcknetz direkt über dem schlummernden Besitzer oder nutzen Gedränge beim Ein- und Aussteigen. Immer öfter arbeiten sie dabei in Banden. Einer steht Schmiere, einer versperrt dem auserkorenen Opfer den Weg. Der Dritte klaut die Wertsachen und gibt sie schnell einem vierten, der damit verschwindet. Leider ist es meist unmöglich, die eigenen Taschen immer im Auge zu behalten. Was kann man als Reisender tun?

Abschließen und aufmerksam sein

> Packen Sie wichtige Dokumente, Wertsachen, Tablets oder Notebooks nicht in den Koffer mit Kleidung, sondern ins Handgepäck, das Sie immer bei sich haben.

> Tragen Sie Ihr Portemonnaie immer am Körper (am besten in Taschen mit Reißverschluss) und lassen Sie es nie offen liegen.

> Nehmen Sie ein Fahrrad- oder Vorhängeschloss mit, um Koffer oder Reisetaschen an der Gepäckablage zu befestigen.

> Sprechen Sie Mitreisende an, wenn Sie Ihren Platz verlassen müssen, um zur Toilette oder ins Bordrestaurant zu gehen. Ein freundliches „Könnten Sie kurz auf mein Gepäck aufpassen?“ verweigert kaum jemand. Am besten fragen Sie gleich mehrere Leute, die in Ihrer Nähe sitzen. Denn dann können Sie einigermaßen sicher sein, dass sich nicht ausgerechnet der Mitreisende mit Ihrer Tasche aus dem Staub macht, den Sie ins Vertrauen gezogen haben.

> Fallen Sie nicht auf falsche Polizisten herein. Bei angeblichen Bargeldkontrollen („in diesem Zug ist Falschgeld im Umlauf“) bitten Sie die vermeintlichen Kontrolleure um ihren Dienstausweis.

> Bleiben Sie aufmerksam. Vor allem wenn ungewöhnliche Dinge passieren – zum Beispiel, wenn Sie angerempelt oder bekleckert werden. Das spricht für Trickdiebe in Ihrer Nähe.

> Holen Sie Ihre Geldbörse möglichst selten oder gar nicht aus verschlossenen Innentaschen, damit niemand darauf aufmerksam wird. Typischer Trick: Jemand ruft im Gedränge, dass Taschendiebe unterwegs seien. Sofort greifen alle zur eigenen Brieftasche – und die wahren Diebe wissen, wo sie suchen müssen.

> Bleiben Sie im Bahnhof am Platz. Wenn der Zug steht, können Diebe sich schnell in Sicherheit bringen. Sie greifen deshalb an Haltestellen häufiger zu.

> Die Bundespolizei rät außerdem, Hand- und Umhängetaschen mit dem Verschluss zum Körper zu tragen und Rucksäcke im Gedränge vor den Bauch zu hängen. Wenn Sie Gepäckstücke abstellen müssen, sollten Sie besonders achtsam sein und das Gepäck nicht nur im Blick behalten, sondern auch fixieren. Ein Koffer lässt sich zum Beispiel zwischen die Beine klemmen.

> Verlassen Sie sich nicht auf Ihre Reisegepäckversicherung. Die ist zwar theoretisch dafür da, doch die Versicherung kann Schadenersatz verweigern, wenn Sie Ihr Gepäck nicht immer im Auge haben.

Foto: Albert

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