Keine Verdauung? Große Not. Ein paar Tricks helfen, wenn es auf der Toilette nicht flutscht
Probleme mit der Verdauung kommen leider sehr oft vor. Der Arzt Prof. Dr. Stefan Hillejan, Phlebologe und Proktologe der Praxisklinik für Venen- und Enddarmerkrankungen in Hannover, gibt Tipps, damit die Verdauung in Schwung kommt:
1. Obst, Gemüse und Vollkornprodukte
Obst, Gemüse und Vollkornprodukte enthalten Ballaststoffe, die Darmbewegungen anregen und der Darmschleimhaut als wichtige Nährstoffe dienen. Auf die richtige Menge kommen Sie zum Beispiel mit drei Scheiben Vollkornbrot, zwei Scheiben Weizenmischbrot, zwei bis drei Kartoffeln, zwei Möhren und einer Apfelsine.
2. Verdauungsspaziergang
Nach einer reichhaltigen Mahlzeit hat der Darm viel zu tun. Ein leichter Spaziergang (kein Sport!) unterstützt ihn auf sanfte Weise. Auch wenn man sich müde fühlt, sollte man sich nicht direkt nach einem üppigem Essen hinlegen. Denn das kann zu Sodbrennen führen, weil Magensäure in waagerechter Position leichter zurück in die Speiseröhre fließt.
3. Zwei Liter trinken
Wenn wir zu wenig trinken, entzieht der Körper den Nahrungsresten im Darm zu viel Flüssigkeit. Sie werden hart. Die Verdauung gerät ins Stocken. Verstopfung ist die Folge. Deshalb sollte jeder bis zu zwei Liter Flüssigkeit zu sich nehmen. Bei dieser Menge bleibt noch genug Flüssigkeit für den Transport des Lebensmittelreste bis zum Enddarm.
4. Joghurt, Kefir, Sauerkraut
Ein gesunder Darm braucht Mikroorganismen, die die Verdauung und das Immunsystem unterstützen. Milchsäurehaltige Produkte wie Joghurt, Kefir oder Sauerkraut versorgen das Verdauungssystem mit nützlichen Hefepilz- und Bakterienkulturen und sollten deshalb täglich auf dem Speiseplan stehen.
5. Richtige Sitzposition
Verzweifeltes Pressen auf der Toilette? Besser nicht. Denn dann sorgt der Druck aus dem Bauch dafür, dass sich Gefäßpolster (Hämorrhoiden) am Enddarm vergrößern, um den Druck auszugleichen. Brennen und Juckreiz sind die Folge. Prof. Hillejan rät: „Beugen Sie sich auf der Toilette tief nach vorne. Das entspannt den Muskel, der den Darm umschließt, und erleichtert den Stuhltransport erheblich.“
Fotos: pixabay.com/Albert