Vorsicht: Diese Dinge sagen nur Langweiler

Niemand trifft gerne Leute, die ödes Zeug reden. Wie wird man Langweiler und wie vermeidet man’s?

Langweiler? Wir kennen sie alle. Diese Typen, vor denen wir möglichst Reißaus nehmen, weil sonst gähnende Leere oder langweilige Monologe drohen. Ein gutes Gespräch kommt mit ihnen einfach nicht zustande. „Ein langweiliger Mensch ist einer, der Sie am Alleinsein hindert, ohne Ihnen Gesellschaft zu leisten“, lautet ein Zitat. Lesen Sie hier typische Dinge, mit denen Langweiler nerven, und erfahren Sie nebenbei, wie Sie es besser machen.

Langweiler …

… walzen Banalitäten in epischer Breite aus, die niemanden interessieren. Typische Themen sind das Wetter („an unserem zweiten Urlaubs-Tag schien die Sonne von zehn bis zwölf, am Nachmittag war es dann etwas besser. Am Tag danach …“) oder das Essen („es gab zuerst eine Suppe. Später haben wir einen Salat gegessen, obwohl Tomaten ja echt nicht so mein Ding sind“).

… halten Monologe und brauchen andere nur als Komparsen für ihre Selbstdarstellung. Es stört sie nicht, wenn ihr Redeanteil an einem Gespräch 99 Prozent beträgt und ihr Gegenüber so gut wie gar nicht zu Wort kommt. Hinterher freuen sie sich, wie schön man mal wieder geredet hat.

… haben drei große Lieblingsthemen: Ich, ich, ich. Ergänzt von: Mein Wissen, meine Leistungen, meine Pläne, meine Heldentaten, meine tollen Erkenntnisse, meine Erfolge.

… verkünden Selbstverständlichkeiten mit wichtigem Gesichtsausdruck, als wären es aufregende Geständnisse („also ich bin da ganz ehrlich, wenn ich krank bin, fühle ich mich einfach nicht so wohl“).

… erzählen ohne Spannungsbogen. Sie beschreiben Orte oder Begebenheiten, als müssten sie ein Protokoll darüber verlesen und keine Geschichte erzählen. Gerne so, dass niemand ihnen folgen kann („da kommst du in den Raum, gehst links durch eine Tür und siehst vom nächsten Zimmer aus in einen Flur, der in der Küche endet, wo früher …“).

… wissen angeblich, wie die Welt ist, und lassen sich kein Stück davon abbringen. Sie verteidigen ihre Stellung, und wer anderer Meinung ist, wird niedergewalzt („das ist so, ich weiß das, da müssen wir nicht drüber reden“).

… sind nicht neugierig auf Neues, sondern wiederholen gerne, was sie immer sagen und was die anderen schon lange kennen, weil sie es oft genug gehört haben.

… kommen nicht auf den Punkt. Sie weichen vom Thema ab, erzählen unwichtige Einzelheiten viel zu ausführlich, verlieren den Bezug und lassen ihre Zuhörer am Ende hilflos zurück: „Was wolltest du uns damit eigentlich sagen?“

… merken nicht, dass sie langweilen. Denn sie achten nicht auf ihr Gegenüber, auf Gesten der Zustimmung oder Ablehnung. Gesprächspartner können an ihrem Tisch mit offenen Augen eindösen – der Langweiler reagiert nicht darauf.

… zeigen keinen Humor, wenn sie dozieren. Ihr Wissen ist schließlich so großartig und umfassend, dass es nichts zu lachen gibt. Die anderen sollen zuhören und was lernen statt sich zu amüsieren.

… sind immer skeptisch. Gleichgültig, was ihnen jemand berichtet, sie reden es reflexartig runter („das kann doch nichts werden. Du hast ja keine Ahnung davon“). Negative Reaktionen sind vorprogrammiert. Die Zuhörer verstummen.

… können sich nicht in andere hineinversetzen und Dinge mal aus der Perspektive eines anderen sehen. Was könnte andere interessieren? Was hat einen Bezug zu ihnen? Wie erreiche ich sie? Solche Fragen stellen Langweiler sich nicht.

… meckern gerne herum und wiederholen sich dabei monoton. Sie feuern Beschwerden ab, ohne Lösungen vorzuschlagen und nehmen nicht wahr, dass Dauerklagen öde sind („jetzt fängt der wieder damit an“).

… greifen keine Fäden auf. Gleichgültig, was andere ihnen berichten, Langweiler gehen darüber hinweg und kehren ohne Übergang zu ihren eigenen Themen zurück.

Grafik: Albert

 

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