Zisterne im Garten

Im Garten: Mit eigener Zisterne Regenwasser sammeln

Trockenheit nimmt weiter zu – Zisterne auf dem Grundstück als Beitrag zum Klimaschutz

Wasser marsch, bis Blumen und Bäume satt sind? Das ist nicht nur teuer, sondern in Zeiten des Klimawandels keine gute Idee. Viele Hausbesitzer fragen sich, wie sie ihre Blumen, Beete und Bäume trotz zunehmender Trockenheit optimal mit Wasser versorgen können, ohne wertvolles Trinkwasser zu verschwenden. Eine Zisterne kann Abhilfe schaffen und Regenwasser für den Garten und für den Haushalt speichern. Das geht nicht nur bei Neubauten, auch bei älteren Häusern ist Nachrüstung möglich.

Niederschläge reichen nicht mehr

Wie kostbar Wasser geworden ist, merken vor allem Hobbygärtner. Die Niederschlagsmengen liegen mittlerweile meist unter dem langjährigen Durchschnitt. Damit lässt sich der Wasserbedarf der Pflanzen im Garten nicht mehr decken. Allein in den Sommermonaten braucht die Vegetation 20 Liter pro Quadratmeter, um zu gedeihen. Deshalb ist eine Anlage zur Regenwassernutzung eine clevere Lösung – vor allem für Hausbesitzer.

Regenwasser vom Dach auffangen

Das Prinzip dabei: Regen, der aufs Dach fällt, läuft in die Dachrinnen und dann durch Fallrohre ab. Dort wird das Wasser von einem Regenwasserfilter empfangen und grob gereinigt, bevor es weiter in die unterirdische Zisterne fließt, wo es gespeichert wird. Von dort kann eine Zisternenpumpe es in die Brauchwasserleitung befördern, an die dann WC, Waschmaschine und Gartenbewässerung angeschlossen werden.

Nachrüsten umständlich, aber lohnend

Intelligentes Wassermanagement durch den Einbau einer Zisterne auf dem eigenen Grundstück ist ein lokaler, praktischer Beitrag zum Klimaschutz“, sagt Holm Breitkopf von der BHW Bausparkasse. „Für Hausbesitzer gibt es günstige Nachrüst-Pakete.“ Dafür muss man den Garten aber nachträglich aufgraben. Doch auch wenn es umständlich ist, lohnt sich die vorübergehende Baustelle: Betreiber können den Niederschlag das ganze Jahr über sammeln und das Wasser auch im Haus zum Waschen oder für die Toilettenspülung nutzen.

WC und Waschmaschine anschließen

Wie groß der Wasserspeicher sein muss, richtet sich nach der Niederschlagsmenge am Standort, der Dachfläche und der Bewohnerzahl. Faustregel: Je 25 Quadratmeter Dachfläche benötigt man etwa tausend Liter Tankvolumen. Zisternen gibt es mit bis zu 9.000 Liter Fassungsvermögen. „Fragen Sie den Fachmann, ob Versorgungsleitungen im Haus nutzbar sind, um die Waschmaschine oder die WC-Spülung anzuschließen“, rät der Experte. Ein Vier-Personen-Haushalt kann so pro Jahr rund 60 Kubikmeter Trinkwasser ersetzen. Entfallen die Abwassergebühren durch die Eigennutzung des Regenwassers, sparen die Hausbesitzer jährlich noch einmal bis zu 300 Euro.

Förderungsmöglichkeiten vor Ort

Und wie teuer ist das Ganze? Das Umweltbundesamt gibt die Kosten für eine Zisterne, Leitungen, Filter und Pumpen mit 2.500 bis 5.000 Euro an – je nach Fassungsvermögen des Tanks und Anteil der Eigenleistung. Über Fördermöglichkeiten geben die örtlichen Bau- und Umweltämter Auskunft. Eine hochwertige Zisterne kann 50 Jahre halten. Auf lange Sicht lohnt das Ganze also nicht nur aus ökologischen Gründen, sondern auch aus finanziellen.

Foto: Gardena / BHW Bausparkasse

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