Rituale zu Weihnachten

Lieder, Krippe, Deko und Co.: Warum Kinder Rituale lieben

Immer die gleichen Abläufe zu Weihnachten? Super für Kinder und bequem für Erwachsene

Rituale? In der Weihnachtszeit sind unsere Kinder strenger mit uns als wir mit ihnen. Es ist erster Advent und das Rentier aus kleinen Lichtern schlummert noch im Keller statt im Vorgarten zu leuchten. „Holt das sofort raus. Das muss jetzt da sein“, verlangt die Tochter. „Wollen wir in diesem Jahr mal Tannenzweige statt eines Adventskranzes aufstellen?“, erkundigen wir uns vorsichtig. „Nein, dann heule ich“, antwortet das Kind. Ob Backrezepte verändern, andere Lieder singen, neue Deko aufhängen oder das Christkind in der Krippe nicht genau zwischen Maria und Josef platzieren – das geht nicht. „Denn sonst“, so droht unser Nachwuchs ungeniert, „ist Weihnachten nicht schön.“

Rituale: Bequem und pädagogisch wertvoll

Das wollen wir auf keinen Fall. Also machen wir alles wie immer nach festen Ritualen. Ist ja auch für uns wunderbar bequem – und dazu noch pädagogisch wertvoll. Erziehungsexperten wissen: Familien, die feste Rituale pflegen, leben besser. Denn schöne Gewohnheiten nehmen Ängste, machen den Alltag heller, vorhersehbarer und damit stressfreier – sie sind wie ein wiederkehrendes kleines Leuchten im Alltag für große und für kleine Leute.

Rituale sind prima Erziehungshelfer

Während Rituale in der Weihnachtszeit vor allem Freude bereiten sollen, dienen sie sonst auch prima als Erziehungshelfer. Ob Zähneputzen, ins Bett gehen, regelmäßig gesund essen, Anziehen, Aufräumen, Lernen, Grenzen setzen – all das klappt mit Kindern leichter, wenn es mit festen Abläufen verbunden ist und nicht jedes Mal neu erfunden werden muss. Außerdem strukturieren wiederkehrende Ereignisse den Tag. Sie stärken das Zusammengehörigkeitsgefühl und geben Eltern immer wieder die Möglichkeit, ihren Kindern unvergessliche kleine Highlights zu schaffen. Das klappt natürlich nur, wenn die Rituale allen richtig gut tun.

Was den Kindern gefällt, wird wiederholt

Deshalb ist es nicht schwer, angemessene Familienrituale zu finden. Denn sobald den Kindern etwas gefällt, wünschen sie sich, dass es wiederholt wird. Für die Eltern steht damit fest: Das kann ein tolles Familienritual werden. Zumindest so lange es Spaß macht und keine lästige Pflicht ist. Für einen Fünfjährigen ist das Gute-Nacht-Lied ganz wichtig; einem Fünfzehnjährigen hingegen sollte man damit in Ruhe lassen.

Mit Älterwerden verändern sich Rituale

Gut zu wissen: Auch wenn Kinder, die immer auf den gleichen Abläufen beharren, unflexibel erscheinen, werden sie eines Tages von alleine umdenken. Allzu feste Schemata können das Miteinander nämlich auf die Dauer langweilig oder sogar zwanghaft machen. Doch davor müssen wir keine Angst haben. Mit dem Älterwerden verändern sich erst die Bedürfnisse und dann die Rituale.

Foto: Albert

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