Sodbrennen: Wenn das Essen schmerzhaft aufstößt

Fieses Gefühl, wenn es im Rachen brennt. Hier gibt es wirksame Lösch-Tipps bei Sodbrennen

Etwa jeder dritte Deutsche hat manchmal oder regelmäßig Sodbrennen: Zu viel gegessen, das Falsche kombiniert, den Schweinebraten noch mit Kaffee und Kuchen getoppt? Meistens geht‘s mit Magendrücken los. Leichte Übelkeit gesellt sich dazu. Danach zieht der brennende Schmerz langsam nach oben bis in die Kehle, wo es sich dann besonders fies anfühlt.

Empfindliche Schleimhaut wird gereizt

Was ist passiert? Magensäure, die eigentlich in den Magen gehört, ist – vom Aufstoßen begleitet – zurückgeflossen. Im Magen sorgt die Säure dafür, dass alles, was wir essen, zersetzt wird. Sie vernichtet Bakterien, schützt vor Infektionen und bereitet den Brei aus Speisen für die Verdauung vor. Zum Schutz haben wir einen Schließmuskel zwischen Speiseröhre und Magen, der verhindert, dass die Magensäure nach oben wieder herauskommt. Arbeitet dieser Muskel nicht richtig, steigt die Säure durch die Speiseröhre auf. Dort kommt sie mit einer empfindlichen Schleimhaut in Berührung, die sofort gereizt reagiert.

Apfelsinen, Äpfel oder Alkohol sind riskant

Sodbrennen ist ein Symptom und keine Krankheit. Es kann verschiedene Ursachen haben. Zu viel schweres und säurebildendes Essen (scharfe Gewürze, in Öl Frittiertes, Zucker, Süßigkeiten, säurehaltiges Obst wie Apfelsinen oder Äpfel) gehört ebenso dazu wie Alkohol, Anstrengung, Stress oder Medikamente, die die Schutzschicht des Magens beeinträchtigen. Schwangere sind häufig betroffen, wenn das Kind im Bauch wächst und die Säure sich im Magen nicht mehr richtig ausbreiten kann.

Acht Tipps: Was hilft bei Sodbrennen?

1. Bevorzugen Sie leichte, wenig säurehaltige Kost.

2. Essen Sie lieber mehrere kleine statt wenige große Mahlzeiten.

3. Achten Sie darauf, dass zwischen Abendessen und Schlafen mindestens zwei, besser drei Stunden essfrei bleiben.

4. Kauen Sie zuckerfreie Kaugummis. Spucke kann helfen, die Säure im Magen zu neutralisieren.

5. Kopf hoch beim Schlafen. Manchmal reicht es schon, sich auf die Seite statt auf den Rücken zu legen oder den Kopf mit einem festen Kissen beim Schlafen zu erhöhen. Wenn das nicht genug ist, versuchen Sie, im Sitzen zu schlafen.

6. Kauen Sie ein Stück Brot oder einen Zwieback, sobald sich das Brennen bemerkbar macht. Das bindet überschüssige Magensäure.

7. Medikamente, die es teilweise rezeptfrei in der Apotheke gibt, wirken mit verschiedenen Stoffen – je nachdem, wie stark die Beschwerden sind. Wer die klassischen Sodbrennen-Medikamente nicht nehmen will, kann es mit pflanzliche Arzneimitteln versuchen, die auf natürliche Weise wirken.

8. Ein kleiner Verdauungsspaziergang oder andere leichte Bewegungen sind besser als sich hinzulegen. Denn dabei kann die Magensäure leicht zurückfließen.

Wenn all das nicht hilft und das Sodbrennen länger als zwei Wochen anhält oder immer wieder auftaucht, sollte man zum Arzt. Denn es kann auch andere Ursachen haben.

Fotos: Albert

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