Dunkle Tage, trübe Stimmung, Lust auf nichts – Zum Jahresanfang hängen viele Leute durch
Mit ganz viel Schwung ins neue Jahr? Endlich durchstarten, tausend tolle Dinge erledigen und das bessere Ich in die Welt schicken? Schön wär’s. Die Realität sieht leider oft anders aus. Der Kater kommt nach den Festtagen. Auf Silvester folgt nicht Fröhlichkeit, sondern erstmal Frust. Graue Tage drücken die Stimmung. Weihnachten ist vorbei und kommt ganz lange nicht wieder. Der Frühling lässt noch ewig auf sich warten. Draußen regnet’s. Die Tage sind kurz und dunkel. Mit den guten Vorsätzen hat es wieder nicht geklappt. Kein Wunder, wenn sich Melancholie breit macht. Der Januar ist die klassische Zeit, um in ein tiefes Loch zu fallen. Trotzdem müssen Sie sich nicht ständig verkriechen und abwarten, dass die trübe Phase vorübergeht. Wer jetzt deprimiert ist, hat nicht gleich Depressionen. Niedergeschlagenheit gehört zum Leben dazu. Man muss nur wieder herauskommen. Gegen den Winterblues im Januar lässt sich einiges tun.
1. Weg mit dem Gute-Vorsätze-Druck
Allzu gute Neujahrsvorsätze machen schlechte Laune, wenn man schon am fünfzehnten Januar feststellt, dass es wieder nichts geworden ist mit dem täglichen Joggen, der knallharten Diät und dem neuen Elan. Da hilft Umdenken. Also weg mit dem Gute-Vorsätze-Druck und erreichbare Januarziele setzen: Gemütliche Abende vorm Fernseher ohne Weihnachtsstress, in aller Ruhe Freunde treffen, mehr Zeit unter der Wolldecke verbringen und alles etwas langsamer angehen lassen, ohne sich schlecht dabei zu fühlen. Nutzen Sie die dunkle Zeit auf diese Weise zum Krafttanken, um dann später wieder durchzustarten. Denn zu lange sollten Sie nicht im Wintertief verharren.
2. Mein Monat der Selbstfürsorge
Um nicht nur trüben Gedanken nachzuhängen, können Sie den Januar zum Monat der Selbstfürsorge erklären. Also etwas machen, das Ihnen gut tut. Ein Spaziergang ist auch im Regen erfrischend. Und das Nach-Hause-Kommen danach erst recht. Wellness geht bei jedem Wetter. Solebäder, Sauna, Dampfbad, Schwimmbecken.Thermen und Co. wirken magisch. Es kann auch Spaß machen, sich selbstfürsorglich um die eigene Ernährung zu kümmern. Nicht um abzunehmen und zu verzichten, sondern um die Gesundheit in den Mittelpunkt stellen. Bewusst Gesundes einkaufen, selber kochen und neue Rezepte probieren – Veränderungen beflügeln und heben die Stimmung. Um sich die guten Seiten des Lebens bewusst zu machen, schreiben Sie auf oder denken Sie drüber nach, wofür Sie dankbar sind. Auch das hilft gegen Stimmungstiefs.
3. Sonne oder Lampe: Es werde Licht
An dunklen Tagen schüttet der Körper mehr Melatonin aus. Das ist das Schlafhormon, das müde macht und leider auch die gute Laune dämpft. In der kalten Jahreszeit fehlt vielen ausreichend Tageslicht. Auch dagegen hilft es rauszugehen, vor allem um die Mittagszeit, wenn es hell und vielleicht sogar mal sonnig ist. Doch nicht jeder hat die Zeit dafür. Dann kann eine sogenannte Tageslichtlampe drinnen Abhilfe schaffen, die Licht erzeugt, das dem natürlichen ähnelt, wach macht und die Stimmung hebt.
4. Neue Januar-Freuden schaffen
Wenn der Tannenbaum abgeschmückt ist und das Haus verlässt, muss nicht nur Dunkelheit zurückbleiben. Nehmen Sie den Abschied von der Weihnachtsdeko zum Anlass, gründlich aufzuräumen. Danach genießen Sie neue Dinge in der Wohnung, die als erfrischender Kontrast zur üppigen Adventsüberladung daherkommen: Freie Flächen, saubere Fenster, helles Geschirr oder weiße Kerzen auf weißen Tischdecken. Sie können auch mit wenig Aufwand das Licht ein bisschen verändern (zum Beispiel mal eine Lichterkette unters Sofa legen). Tulpen in der Vase sind Vorboten des Frühlings. Rosen blühen rund ums Jahr. So bekommt der Januar seinen eigenen Glanz.
5. Die Zeit nutzen, um Pläne zu machen
In Zeiten des Übergangs werden traditionell Pläne gemacht. Wir brauchen Raum, um Altes hinter uns zu lassen und Platz für Neues zu schaffen. Das erfordert Zeit und Muße, die der Januar bietet. Was habe ich bisher erreicht? Wo möchte ich noch hin? Welche schlechten Gewohnheiten wäre ich gerne los? Setzen Sie sich realistische Meilenstein, die Sie ermutigen und nicht frustrieren. Alles, was machbar ist, bringt frischen Wind ins Leben. Auch wenn wir keine grundlegenden Lebensentscheidungen treffen wollen oder müssen, brauchen wir immer etwas, worauf wir uns freuen können. Denn Vorfreude setzt Glückshormone frei. Planen Sie zum Beispiel schon mal den nächsten Urlaub oder andere Dinge, die Spaß machen.
6. Finanzen sortieren und Geld retten
Der Januar ist ein teurer Monat. Meist hat man schon Weihnachten und Silvester reichlich ausgegeben. Und jetzt flattern auch noch Rechnungen für Versicherungsbeiträge ins Haus. Das ist ein Anlass, mal die eigenen Finanzen zu sortieren. Erstens schafft es das gute Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun. Zweitens schadet ein Überblick nie. Und drittens lassen sich daraus psychologisch wertvolle Strategien fürs ganze Jahr ableiten. Schreiben Sie Einnahmen und Ausgaben genau auf. Überlegen Sie, was Ihnen wichtig ist und worauf Sie verzichten können, damit das Konto nicht mehr vorm Monatsende im Minus ist.
Übrigens: Der Januar-Blues verschwindet meistens von selbst wieder. Wenn Sie jedoch dauerhaft deprimiert sind und allein nicht aus dem Jahresanfangs-Tief herauskommen, ist es ratsam, sich an eine Ärztin oder einen Arzt zu wenden.
Foto: Nile auf pixabay.com