Neu im Job

Der erste Tag im neuen Job: Wie komme ich gut an?

Wer eine neue Stelle antritt, wird genau beobachtet. Weder Duckmäuser noch Angeber sind gefragt

Der erste Tag im neuen Job ist immer aufregend. Es hat auch Jahrzehnte nach der Schulzeit noch etwas von „Ein neuer Schüler kommt in die Klasse“. Die anderen kennen sich bereits länger, sind eine verschworene Gemeinschaft, haben mit dem Satz „Am Montag kommt der Neue“ vielleicht schon reichlich Spekulationen in die Welt gesetzt. Zum Glück sind erwachsene Arbeitskollegen nicht mehr so fies wie Schüler, doch stressig bleibt der erste Tag im neuen Job allemal. Aus der Psychologie ist bekannt, dass der erste Eindruck sich später nur noch schwer korrigieren lässt. Also gehen Sie nicht unvorbereitet in den neuen Lebensabschnitt. Bevor Sie antreten, heißt es erst einmal vorbereiten: Informieren Sie sich bei größeren Unternehmen in der Presse und im Internet, womit die Firma sich beschäftigt. Auch die Firmenwebseite, Facebook und Co. sind wichtige Quelle – zum Beispiel für Namen, Funktionen und aktuelle Projekte.

Der erste Tag im neuen Job: Seien Sie kein Streber

Haben Sie nicht zu hohe Erwartungen. Wer sich unter Druck setzt, möglichst perfekt aufzutreten, kann nicht mehr natürlich agieren und kommt schlechtestenfalls ganz anders rüber als er ist. Auch wenn für den Neuen viel auf dem Spiel steht, springt niemand auf, weil ein bisher unbekannter Mitarbeiter den Raum betritt. Die künftigen Kollegen möchten weder einen Streber noch ein Duckmäuser um sich herum. Sie wünschen sich in der Regel einen Menschen wie du und ich, der ins Team passt. Als Neuer müssen Sie nicht gleich mit einem Kuchenblech voller Erdbeer-Törtchen einmarschieren und zum Sekt laden. Sie sollten sich aber auch nicht verstecken.

PC-Einweisung: Von Anfang an gut aufpassen

Sie werden schnell Hilfe brauchen. Wo ist mein Platz? Wie lautet das Passwort? Wo finde ich meine Aufgaben? Passen Sie bei Einweisungen am PC gut auf und machen Sie sich Notizen. Am Anfang sind Nachfragen natürlich erlaubt, wer aber jeden Tag die gleiche Frage stellt, nervt bald. Wenn niemand sich für Sie zuständig fühlt, wenden Sie sich an Kollegen, denen Sie gleich mal ein bisschen Arbeit abnehmen können. Die sind besonders motiviert, zu helfen, denn sie haben sofort etwas davon.

Arbeitszeiten: Wie machen‘s die anderen?

Orientieren Sie sich an den anderen, was Arbeitszeiten betrifft. Ein „Was, ihr geht schon nach Hause?“ kommt ebenso wenig an wie „Also, ich bleibe noch zwei Stunden“. Auch beim Dienstantritt gilt: Nicht zu früh demonstrativ im Flur stehen, aber auch nicht erst eintrödeln, wenn alle anderen schon eifrig arbeiten.

Outfit am ersten Tag im neuen Job: Anfangs eher schicker

Werfen Sie schon beim Vorstellungsgespräch einen Blick auf die künftigen Kollegen. Was wird auf welcher Ebene getragen? Passen Sie Ihre Kleidung entsprechend an. Dabei gilt: Anfangs lieber etwas schicker, später dann ruhig legerer.

Schnelle Vorstellung: „Stellen Sie sich mal kurz vor!“

Vielleicht werden Sie gebeten, sich kurz vorzustellen. Dann müssen Sie nicht Ihren Lebenslauf vom Kindergarten bis heute herunterrasseln, sondern etwas über sich erzählen, das die drei wichtigen Fragen beantwortet: Wer bin ich? Was kann ich? Was erhoffe ich mir von meinem neuen Job?

Wie halten es die anderen? Duzen oder siezen?

Achtung: Mit beidem können Sie daneben liegen. Im Zweifelsfall sind Sie mit Siezen auf der sicheren Seite. Wenn sich alle anderen duzen, wird bald jemand auf Sie zukommen („wir duzen uns hier übrigens alle“). Lassen Sie damit die neuen Kollegen kommen und bieten Sie nicht sofort selbst das Du an. Wenn es nicht einheitlich geregelt ist, beobachten Sie, wer wen duzt oder siezt.

Geduld haben und nicht gleich petzen

Einsteiger haben nicht von alleine einen guten Stand. Manchmal dauert es ein paar Tage, bis Sie mit den anderen warm werden. Seien Sie darauf vorbereitet, dass Sie ein bisschen Leerlauf aushalten müssen. Wenn nicht sofort alles optimal läuft, sollten Sie nicht gleich zum Chef laufen. Auch Angeber-Auftritte („ich muss den ganzen Laden hier wohl mal umkrempeln“) kommen nicht gut. Lieber freundlich fragen und sich selbst zurücknehmen.

Besser nicht lästern

Noch können Sie nicht wissen, wer im Büro mit wem eine verschworene Gemeinschaft bildet. Wer Intrigen einfädelt, wo sich Abgründe auftun und wo Fettnäpfchen lauern. Halten Sie sich also aus Lästereien raus und geben Sie von sich aus nicht zu viel Privates preis.

Foto: Albert

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