Grüne Wände willkommen: Pflanzen wärmen und kühlen

Begrünte Fassaden sind gut fürs Klima, erhöhen den Immobilienwert und senken Energiekosten

Tolle Effekte für Haus und Klima: Wenn es auf dem Dach oder an der Außenwand eines Gebäudes in der Stadt richtig schön grünt, freut sich nicht nur die Umwelt, sondern auch Hausbewohner und Immobilienbesitzer. Die positiven Effekte von begrünten Dächern und Fassaden auf das städtische Klima sind mittlerweile in vielen Studien nachgewiesen. Hausbesitzer können die Energiekosten ihrer Immobilie damit spürbar senken, die Außenwände besser vor Witterungseinflüssen schützen und durch Grün am Haus sogar den Wert ihrer Immobilie erhöhen. Förderprogramme bieten finanzielle Unterstützung bei der Fassadenbegrünung.

Pflanzen als natürliche Klimaanlage

Angesichts der städtischen Verdichtung und der Auswirkungen des Klimawandels nimmt die Begrünung von Fassaden und Dächern einen immer höheren Stellenwert ein. Pflanzen dienen als Hitzeschild und Wetterschutz und wirken wie eine natürliche Klimaanlage, ohne zusätzlich Energie zu verbrauchen. Während sich schwarze Bitumenpappe und Kiesdächer bei Hitze bis zu 80 Grad Celsius aufheizen können, betragen die maximalen Temperaturen bei professionell bepflanzten Dächern nur etwa 20 bis 25 Grad. Auch die Hauswand wird im Sommer durch dichtes Blattwerk vorm Aufheizen geschützt, in der kalten Jahreszeit dient der grüne Mantel als Wärmeschutz.

Weniger Betriebs- und Energiekosten

Außerdem senken „grüne“ Dächer die Betriebskosten. Dazu gehören zum Beispiel die Abwassergebühren. Denn ein begrüntes Flachdach wirkt wie ein Wasserspeicher. 60 Prozent des Niederschlagswassers bleiben im Pflanzsubstrat. Positive Wirkungen haben begrünte Gebäude auch auf das Wohnumfeld. Pflanzen verbessern die Lebensqualität der Anwohner. Sie filtern Feinstaub aus der Luft, mildern Temperaturspitzen und Lärm ab und schaffen Lebensraum für Insekten und Kleintiere.

Wichtiger Bestandteil der Stadtplanung

„Die qualitativ hochwertige Begrünung von Gebäuden ist heute ein wichtiger Bestandteil der Gebäude- und Stadtplanung“, sagt Stefanie Binder von der BHW Bausparkasse. Dabei spielen private Begrünungsmaßnahmen im Altbaubestand eine entscheidende Rolle. Sie werden mit zahlreichen Programmen gefördert, die auch die qualifizierte und individuelle Beratung umfassen. Viele gehen schon jetzt mit gutem Beispiel voran. So schätzt die Fachvereinigung Bauwerksbegrünung (FBB), dass jährlich etwa 10 bis 14 Millionen Quadratmeter Dachfläche neu begrünt werden.

Foto: Albert

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