Beeren richtig waschen

Beeren und Kirschen waschen – So machen Sie es richtig

Baden oder abspülen? Empfindliche Früchte brauchen besondere Pflege, damit sie lange halten

Ob Himbeeren, Erdbeeren oder Kirschen – jetzt haben die leckeren kleinen Früchte aus der Region wieder Hochsaison und schmecken wunderbar. Leider sind sie auf dem Höhepunkt der Reife besonders empfindlich und verderben leicht, wenn man sie falsch wäscht. Meist soll das Säubern vor allem schnell gehen und nicht viel Arbeit machen. Da ist es naheliegend, die frischen Früchte einfach unter den Wasserhahn zu halten, kräftig abzuspülen, im Sieb durchzuschütteln und in den Kühlschrank zu legen. Genau das ist aber falsch. Denn Wasser schadet dem empfindlichen Obst. Beeren, Trauben und Kirschen werden schneller matschig und schimmelig, wenn Wasser eindringt. Nicht waschen ist aber auch keine Lösung, denn viele Früchte enthalten Rückstände von Pflanzenschutzmitteln. Lesen Sie hier, worauf Sie achten sollten.

Him- und Brombeeren kurz abspülen und schnell essen

Die roten und blauen weichen Früchte sind besonders zart. Sie gelten als Mimosen unter den Beeren. Am besten genießen Sie sie sobald wie möglich nach dem Einkauf. Liegen sie länger im Wasser, saugen sie sich voll, verlieren ihr Aroma und werden leicht matschig. Deshalb gilt: Kurz und ganz sanft in einem Sieb abbrausen, abtropfen lassen, aber dabei nicht schwenken. Noch schonender ist es, die Beeren auf einem Küchentuch einzeln zu trocknen und dabei vorsichtig hin und her zu rollen. Haben Sie viele Him- oder Brombeeren, legen Sie nicht zusammen ins Sieb, sondern nacheinander. Auch längeres Lagern tut ihnen nicht gut – vor allem nicht übereinander. Denn dabei werden sie leicht zerdrückt und schimmeln schneller.

Erdbeeren in stehendem Wasser baden

Erdbeeren in stehendem Wasser waschenErdbeeren wäscht man am besten in stehendem Wasser. Denn Duschen unter einem harten Strahl verursacht Druckstellen. Legen Sie Erdbeeren erst einmal ungewaschen in den Kühlschrank. Füllen Sie vorm Verzehr Wasser in eine Schüssel oder ins (saubere) Spülbecken und lassen Sie die Früchte mit den grünen Blättern darin schwimmen. Dabei bewegen Sie sie vorsichtig mit der Hand oder einem Löffel hin und her. Danach in einem Sieb gut abtropfen lassen. Wenn die Beeren ganz trocken werden sollen, können Sie sie mit einem sauberen Tuch oder Küchenpapier abtupfen. Erst danach entfernen Sie die Blätter, denn sonst saugen Erdbeeren sich beim Baden voll und schmecken wässrig.

Johannisbeeren mit Stielen waschen

Frisch gekauft legen Sie Johannisbeeren ungewaschen als kleine Sträußchen mit Rispen und Stielen in den Kühlschrank. Auch diese Beeren sind für den Strahl aus dem Wasserhahn zu zart. Reinigen Sie sie mit Stielen in stehendem Wasser. So bleiben die Vitamin-C-Bomben super gesund. Erst vorm Essen zupfen Sie die Beeren mit der Hand ab oder streifen sie mit einer Gabel von den Stielen.

Kirschen sanft abduschen

Ob beim Lagern oder beim Waschen – Kirschen sollten ihre Stiele ebenfalls bis zuletzt behalten, damit man das Aroma nicht herausputzt. Sauber werden sie beim vorsichtigen Abbrausen. Kaputte oder gequetschte Früchte schimmeln schnell. Die sollten sofort raus.

Vorsicht bei wilden Heidelbeeren

Auch bei Heidelbeeren suchen Sie zuerst matschige oder angefaulte Exemplare heraus und geben den Rest in einem Teesieb in eine Schüssel mit Wasser, um sie dort vorsichtig zu waschen. Danach auf Küchenpapier trocknen. Bei wilden Heidelbeeren ist das Säubern besonders wichtig, denn auch wenn die Früchte direkt aus der Natur frei von Pestizidrückständen sind, können sie andere Giftstoffe enthalten, nämlich Eier des Fuchsbandwurms.

Weintrauben von Pestiziden befreien

Weintrauben werden von sogenannten Duftfilmen (sehen aus wie weiße Schleier) vorm Austrocknen geschützt. Die sollten möglichst lange erhalten bleiben und erst kurz vom Verzehr abgewaschen werden. Zupfen Sie schlechte Früchte ab und spülen die guten unter fließendem Wasser. Reiben Sie sie dabei mit der Hand ab, denn Weintrauben gehören zu den Lebensmitteln, die besonders viele Pestizide enthalten. Anschließend auf einem Geschirrtuch ausbreiten und vorsichtig trocken tupfen. Wer sicher gehen will, kann die Trauben nach dem Abspülen zusätzlich in eine Schüssel mit kaltem Wasser legen und fünf bis zehn Minuten einweichen lassen. So werden noch mehr Bakterien und Pestizide entfernt.

Länger haltbar mit dem Essig-Trick

Um Beeren länger haltbar zu machen, hilft der Essig-Trick. Dafür füllen Sie eine Schale zu einem Drittel mit Essig (Haushalts- oder Apfelessig) und zu zwei Dritteln mit Wasser. Legen Sie die gewaschenen Beeren ein paar Minuten rein. Danach abspülen und auf einem gut saugenden Tuch trocknen. In einem sauberen mit einem Papiertuch ausgelegten Gefäß halten die Beeren im Kühlschrank ein paar Tage länger. Der Grund: Essig tötet Bakterien, die Schimmel verursachen.

Fotos: Albert

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