Der Sonnenbrillen-Knigge: Wann stören dunkle Gläser?

Sonnenbrillen sind praktisch, machen aber unbeliebt. Lesen Sie hier, wann die Brille runter muss

Kein Wölkchen am Himmel und alle Welt trägt plötzlich eine Sonnenbrille? Für das Miteinander ist das oft nicht gerade förderlich. Denn wenn die Augen nicht „reden“ können, bleibt eine gewisse Distanz. Für bessere Gefühle gibt es deshalb ein paar Regeln:

Blickkontakt signalisiert Wertschätzung

Gleichgültig wie das Wetter ist: Wenn Sie jemanden begrüßen, sollten Sie die Sonnenbrille abnehmen. Denn Blickkontakt signalisiert Wertschätzung und Offenheit. Wer von der Sonne so geblendet wird, dass die Augen tränen und krampfhaft blinzeln, stellt sich für die Zeit der Begrüßung so hin, dass er nicht gegen die Sonne blicken muss. Kommt es nicht zu einem längeren Gespräch, darf der Sonnenschutz draußen wieder aufgesetzt werden.

Im Büro heißt es: Sonnenbrille runter

Kommen Sie in ein Gebäude, heißt es: Brille runter. Sobald man ein Restaurant, Büro oder eine private Wohnung betritt, wird die Sonnenbrille abgesetzt, raten Knigge-Experten. Denn wer sich hinter dunklen Gläsern verschanzt, wirkt so, als hätte er etwas zu verbergen. Das ist keine gute Basis für ein geschäftliches Meeting oder ein Treffen mit Freunden oder mit der Familie.

Erklären, warum die Sonnenbrille sein muss

Sitzt man zusammen draußen und wird tatsächlich so geblendet, dass es nervt, kann man auf das Wissen ums gute Benehmen aufmerksam machen: „Entschuldigen Sie, dass ich die Brille auflasse. Die Sonne scheint mir genau ins Gesicht. Ich hoffe, dass das für Sie okay ist.“ Wer kurzsichtig ist, deshalb eine auf die Sehschärfe angepasste Sonnenbrille trägt und die normale Brille nicht dabei hat, sollte diesen Umstand ebenfalls erklären („sorry, Leute, ohne meine Sonnenbrille sehe ich leider nicht genug“).

Sonnenbrille verschafft Anonymität

Übrigens: Ein Experiment, das in Toronto durchgeführt wurde, zeigte, dass Menschen egoistischer werden, wenn ihre Augen für andere nicht sichtbar sind. Die Wissenschaftler vermuten, dass das mit dem Gefühl von Anonymität in der Dunkelheit zusammenhängt („wenn niemand meine Augen sieht, muss ich mich auch nicht so anständig verhalten“). Kein Wunder, dass wir Menschen, die drinnen ohne Not Sonnenbrillen tragen, nicht sonderlich mögen.

Foto: Albert

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