Agenturen vermitteln 24-Stunden-Pflegekräften aus Osteuropa. Ist das legal und seriös?
Wenn alte oder kranke Menschen nicht mehr allein in ihrer Wohnung zurecht kommen, ist die Not groß. Wer kann einspringen, wenn plötzlich eine Rund-um-die-Uhr-Betreung gebraucht wird? Pflegekräfte sind nicht so leicht zu finden, denn in Deutschland herrscht Pflegemangel. Wer deshalb Helfer aus Polen, Rumänien, Bulgarien oder Ungarn sucht, zahlt meist weniger als bei uns, sollte aber auf einige Dinge achten, damit das Arbeitsverhältnis seriös und legal ist. Markus Küffel (Bild) ist Geschäftsführer der Firma „Pflege zu Hause Küffel“, die bundesweit osteuropäisches Betreuungspersonal für Privathaushalte vermittelt. Der examinierte Krankenpfleger und diplomierte Gesundheitswissenschaftler sagt, worauf es bei 24-Stunden-Pflegekräften aus Osteuropa ankommt, die von Agenturen vermittelt werden:
Tipps, um Anbieter für Pflege zu Hause zu finden
– Sehen Sie sich das Vermittlungsunternehmen und das Beschäftigungsverhältnis genau an. Dabei können unabhängige Testberichte wie die der Stiftung Warentest helfen.
– Die sogenannte Entsendebescheinigung A1 steht bei Pflegekräften aus Osteuropa für eine seriöse Beschäftigung. Die Bescheiningung belegt, dass im Heimatland Sozialabgaben gezahlt werden. Erhalten Sie als Angehörige auf Nachfrage keine solche Bescheinigung, sollten Sie einen anderen Anbieter in Betracht ziehen, da das auf mögliche Schwarzarbeit hinweist.
– Seien Sie bei zu geringen Preisen misstrauisch. Gute Pflege hat ihren Preis.
– Zuverlässige Vermittler sorgen dafür, dass Pflegekräfte nicht mehr als 48 Stunden pro Woche arbeiten, auch wenn die Betreuer bei der 24-Stunden-Pflege mit dem Pflegebedürftigen zusammenleben. Bei diesem Modell wird die Einhaltung der Pausenzeiten und der Nachtruhe gesetzlich geregelt. Wem das zeitlich nicht genügt, der kann zusätzlich weitere Leistungen aus der Pflegeversicherung wie beispielsweise Tagespflege oder Betreuungsdienstleistungen in Anspruch nehmen.
– Ermitteln Sie Ihren tatsächlichen Pflegeaufwand. Wie lange soll die Betreuung dauern? Wie gut soll die Betreuerin Deutsch sprechen? Passt Sie zu den Betroffenen, sodass sich ein persönliches vertrauensvolles Verhältnis entwickeln kann?
„Pflege zu Hause Küffel“ vermittelt Betreuungskräfte aus Osteuropa bei freier Kost und Logis für Preise zwischen 2200 und 2700 Euro monatlich – je nachdem, wie gut die Betreuer Deutsch sprechen. Weitere Informationen gibt es unter www.pflegezuhause.info
Fotos: Michael B. Rehders
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