Gut für die Umwelt, wunderschön fürs Auge: Bunte Blumen statt grünem Rasen
Sauber geharkte Beete, kurzgeschnittene Rasenflächen oder dicht gelegte Steinplatten? Das muss nicht immer sein. Für Wildblumen im Garten gibt es viele gute Gründe. Wer es selbst gerne bunt und natürlich mag und Insekten eine Freude machen will, sollte sich eine Wildblumenwiese anlegen. Schmetterlinge, Hummeln, Bienen, Käfer, Schwebfliegen und Co. finden darin reichlich Nahrung. Filigrane Wildblumen setzen Farbakzente im Einheitsgrün und sind eine prima Maßnahme gegen das Artensterben.
Auf Sand gebaut: Wildblumen sind genügsam
Ob als Insel auf dem Rasen, in einem alten Beet oder als Miniwiese in Blumentöpfen und Balkonkästen – Wildblumen machen sich überall gut. Mischungen mit den Samen heimischer Arten gibt‘s im Fachhandel. Wichtig ist, dass sie aus biologischer Produktion stammen. Wilde Blumen sind genügsam. Die meisten brauchen keinen reichhaltigen Boden, sondern mögen es lieber mager. Um ihnen einen nährstoffarmen Untergrund zu geben, vermischen Sie Erde mit Sand, arbeiten also Sand in den vorhandenen Boden ein. Wird das nicht gemacht, besteht die Gefahr, dass hungrige Gräser sich durchsetzen und außer Löwenzahn und Gänseblümchen nichts blüht.
Den Rasen mit Wildblumeninseln aufpeppen
Wer seinen Rasen mit Wildblumeninseln aufpeppen möchte, entfernt an einer sonnigen Stelle alten Rasen und andere Pflanzenreste mit dem Spaten, sodass ein rundes Rasenloch entsteht, das gründlich umgegraben und geharkt wird. Im nächsten Schritt streuen Sie Saatgut (zum besseren Verteilen mit etwas Sand gemischt) locker über die Fläche, auf der die wilden Blumen wachsen sollen. Zur Orientierung: Pro Quadratmeter brauchen Sie fünf bis zehn Gramm Saat. Dann wird die Saat eingeharkt und festgedrückt (wer keine Walze hat, kann das auch mit dem Schuh machen). Die Fläche muss anschließend fünf bis sechs Wochen feucht gehalten werden, damit die Saat keimen kann. Praktisch, wenn Sie bei länger anhaltendem Regenwetter zwischen März und Mai oder im Spätsommer beziehungsweise Frühherbst säen.
Die Wiese wird nur zweimal im Jahr gemäht
Danach ist nicht mehr viel zu tun. Wenn alles gutgeht, zeigen sich schon im ersten Sommer vielfältige bunte Blumen – darunter vielleicht die bekannten rot leuchtenden Mohnblumen und die klassisch blauen Kornblumen. Die Wiese muss nicht gedüngt, aber bei längerer Trockenheit gewässert werden. Mähen fällt ein- oder zweimal im Jahr an. Wer seine Sommerwiese nur einmal kürzen will, sollte das im Juli, August oder September tun, ansonsten einmal Ende Juni und einmal Ende August. Allerdings nicht mit dem Rasenmäher (der greift zu tief), sondern am besten mit einer Sense. Bei überschaubaren Flächen geht‘s auch mit der Gartenschere. Etwa 10 Zentimeter bleiben stehen; bei großen Wiesen sollten Sie möglichst nicht alles auf einmal stutzen, sondern einen Teil noch eine Woche länger lang lassen.
Nach einer Anlaufzeit zunehmend schöner
Die abgeschnittenen Blumen können ruhig noch ein paar Tage liegenbleiben und sollten dabei hin und wieder gewendet werden, damit sich neue Saat gut verteilen kann. Danach müssen sie aber weg, damit beim Verrotten kein nährstoffreicher Boden entsteht. In den Jahren danach dürfen Sie mit Überraschungen rechnen. Wildblumenwiesen brauchen eine gewisse Anlaufzeit und werden oft mit den Jahren immer schöner.
Fotos: Albert
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