Sonnenblume

Sonnenblumen im Spätsommer: Jetzt lacht die gelbe Pracht

Die heißen Tage sind vorbei, doch die Sonnenblumen leuchten noch ein bisschen länger

Ob in Vorgärten, im Blumenladen oder auf dem Feld – jetzt grüßen vielerorts die Sonnenblumen, als wollten sie uns noch einmal zurufen: Der Sommer ist noch nicht vorbei. Wir sind noch da! Ihr Name ist Programm, ihr Gesicht folgt dem Licht. Ihre Form erinnert an die Sonne am Himmel. Wegen ihres Öls werden Sonnenblumen weltweit geschätzt, als leuchtende Blüten schon seit Jahrtausenden verehrt. Die aus ursprünglich aus Nordamerika stammende „Helianthus anuus“ (gewöhnliche Sonnenblume) fasziniert die Menschen weltweit. Archäologische Funde deuten darauf hin, dass Sonnenblumen bereits 2500 vor Christus in der Region des Mississippi und in Mexiko angebaut wurden. Die Inkas betrachteten die majestätischen Riesen als Abbilder ihres Gottes.

Sonnenblumen im Frühjahr säen

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Wer sie im Garten haben möchte, sät die Samen zwischen April und Mai an einem sonnigen Plätzchen, gerne geschützt von einem Zaun oder einer Hauswand. Denn dort knicken sie nicht so leicht ab, wenn sie größer werden. Und das werden sie im Eiltempo. Innerhalb weniger Monate können sie je nach Sorte – regelmäßig gedüngt – ein bis zwei, manchmal auch drei Meter hoch werden. In der Vase halten Sonnenblumen oft nur eine Woche. Manchmal lässt sich das auf zwei Wochen verlängern, wenn der Strauß hell, aber nicht in der prallen Sonne steht, jeden Tag frisches Wasser bekommt und keiner Zugluft ausgesetzt ist. Grundsätzlich sind Sonnenblumen aber keine Zimmerpflanzen; auch drinnen im Topf bleiben sie meist nicht länger als eine Woche schön.

Cleverer Schachzug: Sie folgen der Sonne

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Draußen hingegen entfalten sie ihre ganze Pracht und verblüffen als zauberhafte Wunder der Natur – und das nicht nur mit ihren Farben, die von hellem Gelb über Orange bis zu dunkelrot reichen, sondern auch mit ihren Fähigkeiten. Jeden Tag machen die jungen Blüten mit ihrem „Gesicht“ eine kleine Reise von Osten über den Süden nach Westen und bewegen sich im Lauf der Sonne. Wenn die untergegangen ist, drehen die Blüten sich über Nacht wieder zurück, um morgens im Osten wieder neue Strahlen vom Himmel zu empfangen. Dabei werden sie von Hormonen gesteuert, die die jeweilige Schattenseite schneller wachsen lassen. Das führt dazu, dass das Gleichgewicht aus dem Takt gerät und die Blüte auf Wanderschaft geht.

Blick nach Osten erleichtert die Bestäubung

Der Mechanismus ist ein Überlebensvorteil. Sonnenblumenforscher fanden heraus, dass die Blumen sich schlechter entwickeln, wenn sie ihre Bewegungen nicht machen können. Erst wenn die Wachstumsphase zuende ist, hören die Sonnenblumen mit ihren Drehungen auf und „erstarren“ in voller Blüte Richtung Osten. Das erleichtert offenbar die Bestäubung. Als Beleg für diese Thesen gelten Infrarotaufnahmen, die einen cleveren Schachzug der Natur zeigen: Blüten mit Ostausrichtung erwärmen sich besser und ziehen deshalb mehr Insekten an.

Die Sonne mit in den Winter nehmen

Wer sich nach dem Sonnenblumen-Saisonende gar nicht trennen kann, nimmt das gelbe Glück mit in den Winter und trocknet die Blumen. Dafür schneiden Sie Blütenköpfe mit etwa 15 Zentimeter langen Stielen ab, sobald die Blüten sich geöffnet haben und noch nicht zu groß geworden sind. Die Samen sind bei diesen relativ jungen Blüten noch nicht so weit entwickelt, dass sie herausfallen können. Binden Sie jeweils drei Blüten mit einem Bindfaden zusammen, sodass die Köpfe sich nicht berühren, und hängen Sie sie kopfüber zum Trocknen auf – am besten an einem trockenen, dunklen Ort. Keller, Garagen oder Dachböden, auf denen es nicht zu kalt ist, sind dafür gut geeignet. Bis die Blüten richtig trocken sind, kann es ein paar Wochen dauern.

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Fotos: Albert

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