Auf diese Lebensmittel sollten Schwangere verzichten

Ernährung in der Schwangerschaft: Vorsicht bei Kaffee, Fleisch, Eiern und abgepacktem Salat

VON JOSINA HENNES

Werdende Mütter stehen vor vielen Fragen: Was darf ich weiterhin essen und was sollte jetzt nicht mehr auf den Tisch? Wenn es um gesunde und sichere Ernährung in der Schwangerschaft geht, gibt es einiges zu beachten. Manche Lebensmittel können zum Beispiel im rohen Zustand gefährliche Keime enthalten. Andere sind absolut tabu. Und wieder andere müssen nur gründlich gewaschen werden. Lesen Sie hier, worauf es ankommt.

Kaffee nur in geringen Mengen

Schwangere sollten Kaffee oder andere koffeinhaltige Getränke wie Cola und schwarzen oder grünen Tee nur in geringen Mengen trinken. Mehr als 200 bis 300 Milligramm Koffein pro Tag (das entspricht etwa zwei Tassen) sind nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu viel. Der Grund: Koffein gelangt über die Plazenta in den Blutkreislauf des Babys. Dessen Organismus hat noch keine Enzyme, um den Wachmacher abzubauen. So bleibt der Koffeinspiegel des Kindes sogar länger erhöht als bei der Mutter und macht es unruhig. Die genaue Wirkung ist zwar noch nicht erforscht, Studien konnten aber zeigen, dass Kinder, deren Mütter in der Schwangerschaft mehr als 600 Milligramm Koffein am Tag zu sich nahmen, mit weniger Gewicht auf die Welt kommen. Das Risiko für Fehlgeburten ist erhöht. Als Alternative zum gewohnten Kaffee eignet sich die koffeinfreie Variante oder Lupinenkaffee.

Rohmilchprodukte sind tabu

Käse enthält wichtige Mineralstoffe, Spurenelemente, Eiweiß und B-Vitamine, die in der Schwangerschaft durchaus zu empfehlen sind. Vorsicht ist allerdings bei Rohmilchprodukten wie Sauermilch und Weichkäse (zum Beispiel Handkäse) geboten, die nicht wärmebehandelt oder pasteurisiert wurden. Darin können gefährliche Keime oder Bakterien (Listerien) stecken, die möglicherweise zu Infektionen und beim Kind zu Missbildungen führen. Fragen Sie im Zweifelsfall an der Käsetheke nach und achten Sie dort auf die Schilder. Rohmilchkäse muss immer gekennzeichnet sein („aus Rohmilch“ oder „nicht pasteurisiert“).

Kein rohes Fleisch, Vorsicht bei Wurst

Dass rohes Fleisch tabu ist, wissen die meisten. Die Gefahr ist groß, sich darüber mit Toxoplasmose zu infizieren. Das ist eine gefährliche Krankheit, die das ungeborene Baby schädigt und zu einer Fehlgeburt führen kann. Weniger bekannt ist die Tatsache, dass Produkte wie Mettwurst, Salami oder Carpaccio ebenfalls auf der Verbotsliste stehen, weil sie rohes Fleisch enthalten. Auch bei Sushi oder anderen rohen Meeresfrüchten (zum Beispiel Austern) besteht das Risiko für Lebensmittelinfektionen.

Eier nur hartgekocht oder durchgebraten

Bei Eiern kommt es drauf an, wie man sie zubereitet. Hartgekocht oder gut durchgebraten sind sie kein Problem. Roh oder halbgar aber schon, denn sie können unter anderem Salmonellen enthalten, die Vergiftungen bei Mutter und Kind auslösen. Nicht vergessen: Auch Lebensmittel wie selbstgemachte Mayonnaise, Tiramisu oder Softeis werden oft mit rohen Eiern hergestellt. Darauf sollten Schwangere komplett verzichten.

Alkohol ist absolut tabu

„Lass uns anstoßen. Eine Schwangerschaft ist schließlich ein Grund zum Feiern. Ein Schlückchen wird ja wohl nicht schaden.“ Bei solchen Sprüchen sollten werdende Mütter standhaft bleiben und ablehnen. Denn schon minimale Mengen Alkohol schaden – und zwar gewaltig. Das Zellgift ist in der Schwangerschaft ein absolutes No-Go. Es gelangt über die Nabelschnur und die Plazenta ungebremst ins Blut des Babys und bleibt dort zehnmal länger als im Körper der Mutter, denn das Ungeborene kann es nicht abbauen. Als sogenanntes Mitosegift wirkt Alkohol toxisch auf die Zellteilung. Entwicklungs- und Wachstumsstörungen der Organe und des Gehirns gehören zu den möglichen Folgen. Die Auswirkungen sind oft so stark, dass das Kind ein Leben lang beeinträchtigt ist.

Obst und Gemüse gründlich waschen

Obst und Gemüse gehören zu einer gesunden Ernährung und dürfen in der Schwangerschaft nicht fehlen. Damit Parasiten, die zum Beispiel Toxoplasmose auslösen, keine Chance haben, sollten Schwangere rohes Gemüse und Obst gründlich unter fließendem Wasser waschen oder schälen. Auch abgepackte Salate, Antipasti und verzehrfertiges Obst aus dem Supermarkt oder im Restaurant können Keime enthalten und gehören in der Schwangerschaft nicht auf den Speiseplan.

Foto: robster_91 auf pixabay

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