Das unscheinbare Gänseblümchen kommt als Heilpflanze und in der Küche groß heraus
Die kleine Blume sieht zart und empfindlich aus, ist aber ganz schön robust. Selbst wenn das Gänseblümchen meistens einfach abgemäht wird, wächst es tapfer wieder nach und macht seinem Namen als „Tausendschön“ alle Ehre. Mit dem Titel „Heilpflanze des Jahres“ machte der Naturheilverein NHV Theophrastus im Jahr 2017 auf das Blümchen als Schatz der Natur mit gesundheitlicher Wirkung aufmerksam. Die gelb-weißen Pflänzchen sind genügsam. Sie wachsen auf kurzen Wiesen, am Wegesrand oder auf dem Rasen, waren einst Symbole für Unschuld und Reinheit und spielen schon lange eine wichtige Rolle als Heilpflanzen. Das weiß nur kaum jemand.
Gänseblümchen für die Gesundheit
Die kleinen Blumen helfen bei vielen Beschwerden: unter anderem gegen Husten, Erkältungen, Durchfall, Hautausschlag oder Menstruationsbeschwerden. Frisch zerriebene Blätter unterstützen äußerlich Wundheilungsprozesse, wirken schmerzstillend bei Verstauchungen und mildern den Juckreiz nach Insektenstichen. Kranke Kinder werden mit Salben behandelt, die den Wirkstoff der Pflanze enthalten. Als Tinktur oder Kräuteressenz lindern Gänseblümchen nächtliche Wadenkrämpfe und schwere Beine. „Besondere Inhaltsstoffe fördern die Produktion von Verdauungssäften, sorgen für einen gesteigerten Blutdruck und hemmen Entzündungen“, sagt Prof. Dr. Dr. Stefan Hillejan, Phlebologe und Proktologe von der Praxisklinik für Venen- und Enddarmerkrankungen in Hannover.
Vielseitig einsetzbar in der Küche
In der Küche sind die Blüten und Blätter vielseitig einsetzbar – als optischer und geschmacklicher Aufpepper für Salate (in Olivenöl leicht angedünstet) und Suppen. Auch zum Quarkbrot schmecken Gänseblümchen. Sie sind reich an Vitamin C, Magnesium und Eisen. Ein Gänseblümchen-Tee soll gegen Erkältung vorbeugen. Rezepte finden sich im Internet unter dem Stichwort „Gänseblümchen Rezepte“ reichlich.
„Er liebt mich, er liebt mich nicht“
Außerdem sind Gänseblümchen ein Klassiker in Sachen Kinderbeschäftigung. Kränze flechten, mal schnell ein kleinen Strauß zusammenstellen – das sind Naturerlebnisse, die unvergessen bleiben. “Er liebt mich, er liebt mich nicht“ – wer kennt das Blümchen nicht als Liebes-Orakel? Per Blättchen-Zupfen herauszufinden, wie die Chancen beim anderen Geschlecht stehen, das machten schon unsere Großmütter. Das uralte Ritual ist auch heute noch bekannt – und sehr praktisch. Schließlich lässt es sich beliebig wiederholen, wenn das Ergebnis nicht ausfällt, wie gewünscht. Als Frühlingsboten geben Gänseblümchen übrigens klare Orientierung. In England heißt es: „Wenn du mit einem Fuß auf sieben Gänseblümchen treten kannst, ist der Frühling da.“
Foto: Albert