Der Rücken mag auch nachts Bewegung. Das geht nur mit einer passenden Matratze
Fast jeder Bundesbürger hat im Laufe seines Lebens einmal „Rücken“. Schmerzen in der Wirbelsäule sind zum Volksleiden geworden, seit wir im Alltag überwiegend sitzen. Entspannter Schlaf wäre hilfreich; schließlich verbringen wir etwa ein Drittel unserer Lebenszeit im Bett. Doch statt diese Zeit zur Regeneration zu nutzen, kann eine falsche Liegeposition die Sache noch schlimmer machen. „Leider liegen viele Menschen so, dass Rückenschmerzen begünstigt beziehungsweise Gelenke und Bänder weiterhin belastet werden“, sagt Robert Zeiß (Foto), Experte für Matratzen und Liegeergonomie vom Puritas Gesundheits- und Wohlfühlhaus.
Nicht zu weich und nicht zu hart
Warum ist die Liegeposition so wichtig? 30 bis 60 mal verändert sich die Körperlage im Schlaf. Das ist gut so, denn Muskulatur und Bänder würden sonst wie beim längeren Sitzen oder Stehen zu einseitig belastet. Robert Zeiß: „Vor allem die Bandscheiben regenerieren sich nachts und nehmen Flüssigkeit auf: ein bedeutender Prozess, der hilft, Verspannungen entgegenzuwirken.“ Sinkt der Körper zu tief in eine zu weiche Matratze, kann man die Liegeposition nicht mehr richtig wechseln. Der Körper gleicht ungünstige Haltungen nicht selbst aus. Doch auch zu feste Unterlagen erschweren das Entspannen der Rumpfmuskulatur. Die beste Lösung ist deshalb eine maßgefertigte Matratze, die den individuellen Körperbau und die Gewichtsverteilung berücksichtigt. „So wird jeder Bereich optimal unterstützt“, betont Robert Zeiß.
Die beste Liegeposition finden
Darüber hinaus kann jeder mit ein paar Veränderungen seinem geplagten Rücken Gutes tun. Die meisten Menschen haben bevorzugte Einschlafpositionen. Wer vor allem auf der Seite liegt, sollte darauf achten, dass seine Schlafunterlage auf Schulterhöhe weicher ist als im Beckenbereich. Zwar wiegt die Schulterpartie generell weniger, jedoch muss sie genau wie das Becken in die Matratze einsinken, damit die Wirbelsäule möglichst waagerecht verläuft (Bild unten). „Bei vielen Polsterunterlagen sackt das Becken deutlich tiefer ein als die Schultern. Dadurch formt sich der Rücken krumm und Wirbelsäule sowie Bandscheiben werden belastet“, warnt der Experte. Die Folge: Es kommt zu Verspannungen und Kreuzschmerzen.
Kissen als Unterstützung einsetzen
Auch Rückenschläfer sollten darauf achten, dass ihr Becken nicht zu tief einsinkt, weil das die Hohlkreuz-Bildung begünstigt. Wer am liebsten in Bauchlage schläft, sollte seine Liegegewohnheiten ändern, da der Kopf dabei stark verdreht und belastet wird. Eine Umstellung kann schwerfallen, klappt aber nach einer Übergangsphase von ein bis zwei Wochen meist gut. Als hilfreich gelten dabei Kissen, die sich zur Unterstützung unter die Knie oder bei Seitenlage in den Rücken schieben lassen.
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