Mundgeruch

Peinlicher Mundgeruch: Was kann man dagegen tun?

Wer chronisch aus dem Mund müffelt, braucht die Hilfe eines Facharztes

Zum Mittagessen reichlich rohe Zwiebeln oder Knoblauch vertilgt? Mit ungeputzten Zähnen am Frühstückstisch erschienen, und die lieben Mitmenschen rümpfen die Nase? Dann riecht wahrscheinlich jemand höchst unangenehm, sobald er den Mund aufmacht. Mundgeruch ist ein weit verbreitetes Phänomen mit hohem Peinlichkeitsfaktor. Während die Knoblauchwolke und die Bierfahne nach einiger Zeit von selbst verfliegen, ist schlechter Atem für manche Menschen eine Dauerbelastung. Etwa ein Drittel der Bevölkerung empfindet Mundgeruch als Problem. Fünf Prozent müffeln chronisch aus dem Mund – auch wenn sie sich regelmäßig und gründlich die Zähne putzen.

Die Ursache sind meist Probleme in der Mundhöhle

Dann sprechen Ärztinnen und Ärzte von „Halitosis“ (vom lateinischischen halitus für Atem oder Hauch). Der fiese Geruch entsteht durch große Mengen von flüchtigen Schwefelverbindungen. In 90 Prozent aller Fälle sind Probleme in der Mundhöhle die Ursache. Faule und schlecht gepflegte Zähne oder die Oberfläche der Zunge können eine von etwa 200 möglichen Ursachen sein. Seltener spielen Erkrankungen im Hals-Nasen-Ohrenbereich eine Rolle. Der Magen, der häufig im Verdacht steht, eine Bruthöhle für Mundgeruch zu sein, ist meist unschuldig.

Kaugummi hilft bei Mundgeruch nur kurzfristig

Mundwasser, Kaugummi oder Pfefferminzbonbons können den Geruch kurzfristig überdecken. An der Suche nach der wahren Ursache kommt man damit aber nicht vorbei. Es gibt keine Standardbehandlung gegen Mundgeruch. Fachärztinnen und -ärzte können erst etwas tun, wenn sie die Ursachen kennen. Selbst riecht man‘s leider nicht. Auch nicht, indem man in die Hand haucht und versucht, den eigenen Mundgeruch zu erschnüffeln. Das liegt daran, dass ein Mensch sich sofort an den eigenen Geruch gewöhnt und ihn deshalb nicht mehr wahrnimmt. Das ist so, als ob man in einem muffigen Zimmer sitzt und jemand kommt herein: „Huch, hier muss aber mal gelüftet werden.“ Der Betroffene selbst hat‘s gar nicht gemerkt.

„Mal ehrlich, habe ich Mundgeruch?“

Wer feststellt, dass sich Gesprächspartner abwenden oder größeren Abstand halten als nötig, sollte das als Zeichen sehen und bei einem vertrauten Menschen nachfragen: „Mal ehrlich, habe ich Mundgeruch?“ Auch Zahnärztin oder Zahnarzt können das klären (die kriegen es ohnehin mit), sprechen es aber aus Höflichkeit nicht unbedingt an. Wer nachfragt, weiß schneller Bescheid. Denn man sollte sich nicht darauf verlassen, dass andere einem sagen, wenn der eigene Atem schwer erträglich ist. Das bringen nette Menschen einfach nichts übers Herz. Wer das Tabuthema nicht in der vertrauten Haus- oder Zahnarztpraxis besprechen will, findet auf Mundgeruch spezialisierte Anlaufstellen, geordnet nach Postleitzahlen, unter www.ak-halitosis.de/ansprechpartner.

Foto: Albert

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