Studentenbude für Kinder kaufen

Studentenwohnung für die Kinder kaufen statt mieten?

Wenn studierende Kinder eine Wohnung brauchen, können Eltern in die Altersvorsorge investieren

Aus heutiger Sicht haben Dorothee und Jürgen alles richtig gemacht, als sie vor 15 Jahren ein kleines Apartment in Hamburg kauften. Zuerst war es als Unterkunft für die Tochter im Studium gedacht. Später zogen andere Mieter ein. Mit Kreditzinsen, Tilgung und monatlichem Hausgeld warf die Investition erst einmal keine großen Gewinne ab, doch sie rechnete sich trotzdem. Denn jede Tilgungsrate konnte das Paar als Plus verbuchen. Inzwischen kommen Apartments im gleichen Haus für das Dreifache auf den Markt. Dorothee und Jürgen haben ihren Kredit abbezahlt und den Immobilienboom genutzt, um zu verkaufen. Als sie im letzten Jahr in Rente gingen, hatten sie 150 000 Euro auf dem Konto.

In kleineren Unistädten lohnt es noch

So manche Eltern von erwachsenen Kindern fragen sich, ob es lohnt, eine Wohnung zu kaufen statt sie zu mieten. Zum Beispiel, wenn ein Kind ins Studium startet und dafür in eine Universitätsstadt ziehen muss, in der bezahlbare kleine Wohnungen Mangelware sind. Mit einem Kauf könnte das Studium der Kinder für die Eltern eine Investition sein, die sich aus verschiedenen Gründen rechnet. In Großstädten wie Hamburg, München oder Frankfurt sind die Preise derzeit in der Regel zu hoch dafür. Doch kleinere Unistädte wie Marburg, Göttingen, Bonn oder Leipzig gelten noch als attraktive Anlagestandorte. Denn auch in solchen Hochschulorten sind Wohnungen für Studenten heiß begehrt.

Nachwuchsförderung und Altersvorsorge

Ein Wohnungskauf bedeutet dann, dass der Nachwuchs günstig wohnen kann und die Eltern gleichzeitig in ihre Altersvorsorge investieren. Die Nachfrage belebt das Geschäft der Vermieter. Steigende Preise und fehlende Wohnungen führen auch dazu, dass die Studierenden immer enger zusammenrücken müssen: 30 Prozent der Studenten wohnen heute in einer Wohngemeinschaft, vor knapp 20 Jahren waren es noch 22 Prozent.

Niedrige Zinsen statt teurer Miete

Die Studentenbude als Wohneigentum ist eine Alternative zu hohen Mieten. Wer 20 Prozent Eigenkapital in eine Wohnungsfinanzierung einbringt, kann nach Angaben der BHW Bausparkasse mit dem ungefähren Gegenwert ein 15-Jahres-Darlehen in Höhe von 100.000 Euro bedienen. Das Gesamtbudget würde etwa in Göttingen für eine Eigentumswohnung von 50 bis 60 Quadratmetern reichen. „Wenn der Nachwuchs das Studium beendet hat und auszieht, kann die Wohnung weitervermietet werden und sichere Einkünfte erzielen“, erklärt Thomas Mau von der BHW Bausparkasse. „Käufer sollten aber die Lage und den baulichen Zustand des Objektes vor dem Erwerb sehr genau prüfen.“

Mitbewohner refinanzieren die Investition

Ob die Preise für Eigentumswohnungen weiter steigen, lässt sich allerdings nicht vorher sagen. Da haben Dorothee und Jürgen Glück gehabt. Es gibt aber noch ein weiteres Argument: Das Kind kann zu Studienzeiten einen oder mehrere Mitbewohner einziehen lassen, deren Mietbeiträge helfen, einen Teil der elterlichen Investition zu refinanzieren.

Foto: Adobe Stock/Wayhome Studio/BHW Bausparkasse

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